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Landeshauptstadt: Ein Jahr Stadtpalais Potsdam

AG Innenstadt, Sanierungsträger und Karstadt ziehen positive Bilanz, Nebenstraßen sollen saniert werden

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Innenstadt - Mitten in der Zeit des Wieder- und Neuaufbaus vom Potsdamer Innenstadtkaufhaus war es, als Wolfgang Cornelius, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Innenstadt, in die Zukunft sah: „Ich erwarte einen Boom bei der Entwicklung des Einkaufsstandortes Innenstadt“, sagte er im April 2004. Knapp ein Jahr später wurde mit Pomp und Gloria jener Besuchermagnet wiedereröffnet, den sich die meisten der Cityhändler ersehnt hatten. Nach einem weiteren Jahr fällt die Bilanz von Wolfgang Cornelius ähnlich zufrieden aus: „Der Boom ist eingetreten.“

Sein Statement belegt Cornelius mit zwei Namen. Die Natur-Kosmetik-Kette „Body Shop“ eröffnet in Kürze in der Brandenburger Straße eine Filiale und Yves Rocher vergrößert seine Ladenfläche. Karstadt sei die Initialzündung gewesen, so der Vorsitzende der AG Innenstadt. Problematisch sehe er für Teile der ansässigen Inhaber-Händler die gestiegenen Mieten. „Besonders diese Sepzialgeschäfte haben Schwierigkeiten, um höhere Mietpreise abzufangen.“ Deshalb drängt die Arbeitsgemeinschaft auf die Entwicklung der Nebenstraßen, in denen die Mieten nicht so exorbitant steigen, wie in direkter Nachbarschaft des Karstadt-Kaufhauses. Erstes Ziel sei es laut Cornelius, die Gehweg-Situation um das Karstadt-Karree (Dortu-, Gutenberg-, Jägerstraße) rasch zu verbessern. Nach ersten Gesprächen mit dem Sanierungsträger wurde jetzt ein Antrag abgegeben. „Wenn wir Glück haben, wird der Bürgersteig noch in diesem Jahr fertig“, so Cornelius.

Der Potsdamer Karstadt-Geschäftsführer Harald Kirchfeld sieht auch für die Brandenburger Straße noch weiteres Entwicklungspotenzial. Die habe sich zwar gut entwickelt, nun wünsche er sich, dass es auch auf die Nebenstraßen ausstrahle. In seinem eigenen Haus finde derzeit ein Controlling statt, nachdem es „kleine Korrekturen im Warensortiment geben wird“. Mit dem Zuspruch der Kunden sei er zufrieden, das Ziel für das vor einem Jahr eröffnete „Boulevard-Kaufhaus“ mit Karstadt und den verschiedenen Anbietern sei übertroffen worden, so Kirchfeld. Er sieht die Angleichung der Ladenöffnungszeiten der Innenstadthändler am Abend als wichtige Aufgaben für die Zukunft. Für die Zeit der Fußball-Weltmeisterschaft hofft er auf Öffnungszeiten bis 22 Uhr.

Ein Gefühl der Stabilisierung hat Albrecht Gülzow, verantwortlich für die Entwicklung der Innenstadt beim Sanierungsträger. „Das können wir aber noch nicht mit Zahlen belegen“, schiebt er gleich nach, aktuelle Erhebungen über die Brandenburger Straße gebe es noch nicht. Eine positive Stimmung bei den Händler hat Gülzow ausgemacht, seitdem die Türen des Kaufhauses wieder offen sind. Zumindest wird nicht mehr geschimpft. „Und wenn Potsdamer nichts sagen, sind sie eigentlich zufrieden“, so Gülzow. Höhere Mieten hätten „an der einen oder anderen Stelle“ bereits Einzug gehalten, wenn auch weitere „Veränderungen bei den Gewerbevermietungen folgen werden“. Zudem gibt es derzeit in einigen Warenbereichen Sortimentsänderungen, hat Gülzow beobachtet. Ein verständlicher Vorgang für ihn, um nicht mit dem Karstadt-Angebot zu „kollidieren“. Die Konsequenz: „Die Innenstadt befindet sich noch in der Veränderungsphase.

Doch die Arbeit in der Brandenburger Straße ist für den Sanierungsträger so gut wie getan. Nicht jedoch in den angrenzenden Bereichen. Albrecht Gülzow zählt auf: Dortustraße, Gutenbergstraße, Jägerstraße! Vor allem die Gehwegsituation wird den Sanierungsträger an diesen Orten beschäftigen. „Aber wir wollten nicht gleich, nachdem die Bauzäune bei Karstadt weg waren, neue Hindernisse aufstellen. Das Kaufhaus musste sich erst einmal etablieren.“ Was aus Sicht des Sanierungsträgers erreicht wurde: „Bei Karstadt können wir wirklich sagen: Wir haben unseren Auftrag erfüllt.“

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