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Nicht glitschig. Pfleger Michael Ricker mit einem Königspython.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Ein leichtes Kribbeln auf der Haut Stern-Center zeigt Schlangen und Insekten

Vorsichtig nimmt Tierpfleger Michael Ricker die fast 1,60 Meter lange Königspython aus dem Terrarium und hält sie mit beiden Händen in die Höhe: „Eine der schönsten Schlangenarten überhaupt. Gefällt sie euch?

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Vorsichtig nimmt Tierpfleger Michael Ricker die fast 1,60 Meter lange Königspython aus dem Terrarium und hält sie mit beiden Händen in die Höhe: „Eine der schönsten Schlangenarten überhaupt. Gefällt sie euch?“ Vereinzelt kommen zustimmende Antworten von den etwa zehn Kindern der Potsdamer Kita „Kichererbsen“, die gebannt auf das sonst in Afrika beheimatete Tier schauen. Es ist nur eine von 30 verschiedenen Schlangen, die vom 2. bis 18. Mai in der Ausstellung „Terra Fauna – World of Reptiles“ im Stern-Center zu sehen sein wird.

Nicht alle möchten die Python anfassen, ein Junge steht etwas ängstlich abseits und hält großen Abstand zu dem Reptil. Andere sind mutiger: „Fühlt sich schuppig an“, meint der sechsjährige Jonathan, der zum ersten Mal überhaupt eine Schlange berührt. „Wie Leder“, findet die gleichaltrige Maila. Und gar nicht glitschig, wie viele Menschen glauben, sagt Ricker: „Was würde nämlich passieren, wenn eine Schlange glitschig wäre und durch die Zweige eines Baums kriechen würde?“ „Die würde runterrutschen!“, sagt ein Junge sofort.

Unter den ausgestellten Schlangen finden sich alle Farben, Formen und Größen: von den milchigweißen Strahlennattern bis zur drei Meter langen und circa 40 Kilo schweren Tigerpython. In einem kleinen Infozelt kann man grünliche Giftproben oder die hohlen Zähne der Gabunviper unter der Lupe betrachten.

Neben den fünf Schlangenpavillions – einer für jeden Kontinent – zieht vor allem das pyramidenförmige Terrarium mit den verschiedenen Spinnen, Skorpionen und Insekten viele Neugierige an, die teils fasziniert, teils mit gerümpfter Nase davor stehen. „Boah, die sehen ja ekelhaft aus“, meint eine Besucherin angesichts der hundertbeinigen Riesenschnurfüßler. „Eigentlich ganz hübsch – solange sie da drinnen bleiben!“, scherzt eine Frau über die Taranteln. „Die Ausstellung ist absolut irre und sollte viel größer sein“, freut sich ein polnischer Biologe, der besonders gefesselt von den Tieren ist. „Schade, dass man sie nicht mal auf die Hand nehmen kann!“ Interessiert steht ein Potsdamer Ehepaar vor den knallgrünen Weißlippen-Bambusottern, die wie erstarrt in einem kleinen Baum sitzen: „Die Ausstellung gefällt uns jedes Jahr!“, sagt der 64-jährige Wolfgang Köhler, „wir haben selbst eine etwa 45 Zentimeter große Bartagamen-Echse zu Hause“. Früher hatten sie ein Weibchen gehabt, jetzt ein Männchen, so Ehefrau Magita: „Die sind leider etwas aggressiver – das Weibchen hingegen war zutraulich wie ein Hund!“

Etwas enttäuscht sind die beiden dann aber doch, als sie merken, dass es diesmal nur Schlangen und keine Echsen zu sehen gibt: „In den Vorjahren hat es immer Echsen gegeben“, sagt Wolfgang Köhler. „Ich habe nichts gegen Schlangen, aber die sind die meiste Zeit wie tot.“ Erik Wenk

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