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Berlin-Brandenburg-Haus als architektonische Idee
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Ein einfacher kubischer Bau aus Sandstein, so würde das Berlin-Brandenburg-Haus Potsdam (BBH) aussehen, wenn es nach Kristin Schmidt ginge. Und wenn es überhaupt gebaut würde. Kristin Schmidt ist 24, stammt aus Berlin und hat gerade an der Fachhochschule Potsdam ihren Bachelor in Architektur gemacht. Nun präsentierte sie ihren Entwurf für das BBH im Rahmen ihrer Abschlussprüfung im „Schaufenster“ der Uni der Öffentlichkeit. Und natürlich ihren Prüfern, Prof. Markus Löffler und Prof. Manfred Ortner, die sich davon sehr angetan zeigten und von einem „mutigen“, gar „dreisten“, aber eben auch „guten“ und „kraftvollen“ Projekt sprachen.
Das BBH, so lautete die Aufgabenstellung, solle einer bevorstehenden Länderfusion von Berlin und Brandenburg als eine Art Botschaft dienen. Ein offenes Haus für Bürger, die sich über die Entwicklung des künftigen Bundeslandes informieren wollen, ein Ort der Diskussion und Präsentation, der Kultur und Unterhaltung, wo ein zwangloser Kontakt mit den gewählten politischen Vertretern möglich ist, ein Ort mit öffentlichen und durch Kontrollen gesicherten Bereichen sowie privaten Zonen.
Prominent ist die Lage am Alten Markt, die ebenfalls in der Aufgabenstellung vorgegeben war. Am Havelufer gelegen, dort wo sich derzeit noch die ehemalige „Blechbüchse“ des Hans-Otto-Theaters befindet, wäre es seitlich durch den geplanten Schlossneubau begrenzt und würde den südlichen Stadteingang bilden. Da die Baulandschaft des Alten Marktes keiner Ordnung unterworfen, sondern alle Gebäude eigenständig seien, so Kristin Schmidt, müsse man das BBH dieser losen Struktur anpassen. Das könne durch eine Ausrichtung zum Wasser hin erreicht werden. Auch diese Idee überzeugte die Architekturprofessoren Löffler und Ortner: wie selbstverständlich behaupte sich das von Schmidt entworfene Haus gegen die umliegenden Gebäude.
Sollte die Fusion von Brandenburg und Berlin eines Tages doch noch zustande kommen, würde Potsdam wohl Landeshauptstadt. Das BBH befände sich dann in der Nähe des Regierungssitzes. In jedem Fall wäre Potsdam um eine Sehenswürdigkeit reicher. Nicht, dass das unbedingt nötig wäre, aber eine schöne Idee ist es doch.
Wer jetzt neugierig geworden ist und sich selbst ein Bild vom Entwurf des BBH oder anderen architektonischen Ideen und Konzepten machen möchte, der kann das noch bis zum 24. Februar tun. Im „Schaufenster“, in der Friedrich-Ebert-Straße 6, sind die aktuellen Abschlussarbeiten der Architekturstudenten von der Fachhochschule als Ausstellung zu sehen. Sebastian Ehrlich
Sebastian Ehrlich
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