Landeshauptstadt: Ein Präsident auf Kurzbesuch José Manuel Durão Barroso in Potsdam
Ein ziemlicher Aufwand für einen Kurzbesuch: Über 15 Limousinen, Polizeifahrzeuge eingeschlossen, standen am Dienstag zur Frühnachmittagszeit um den Eingang des Hans Otto Theaters gereiht. Polizisten sicherten Anlegestellen, am Oracel-Gebäude parkte die uniformierte Motorradstaffel.
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Ein ziemlicher Aufwand für einen Kurzbesuch: Über 15 Limousinen, Polizeifahrzeuge eingeschlossen, standen am Dienstag zur Frühnachmittagszeit um den Eingang des Hans Otto Theaters gereiht. Polizisten sicherten Anlegestellen, am Oracel-Gebäude parkte die uniformierte Motorradstaffel. Der EU-Kommissionspräsident und ehemalige Ministerpräsident Portugals José Manuel Durão Barroso machte gestern Station in Potsdam. Im Oktober hatten sich Barroso und der brandenburgischen Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) in Brüssel kennengelernt. Platzeck gelang es, den EU-Kommissionspräsidenten auf Brandenburg im Allgemeinen und auf Potsdam im Besonderen neugierig zu machen. Und so entschloss sich Barroso, auf seinem Weg zum G8-Gipfel in Heiligendamm, der Einladung Platzecks nachzukommen und einen kurzen Abstecher in die Landeshauptstadt zu unternehmen. Mitgebracht hatte er auch die Außenkommissarin der Europäischen Union, Benita Ferrero-Waldner.
Nach einem Besuch des Hans Otto Theaters auf dem vor allem durch EU-Fördermittel hergerichteten Kulturstandort Schiffbauergasse und anschließendem Mittagessen in der Zichorienmühle ging es weiter zu einem Besuch des Schlosses Sanssouci inklusive des Grabes des preußischen Königs Friedrich des Großen. Doch zuvor eine Pflichtübung: Lächeln für die Fotografen und ein kurzes „Statement“ für die wartenden Journalisten.
„Spannend, lebhaft und sehr schön“, nannte Platzeck die Gespräche mit Barroso über die sozialen und demographischen Entwicklungen in Brandenburg. Für Barroso waren die Gespräche ein guter Einblick in die Auswirkungen der EU-Politik vor Ort. „Brüssel ist nicht die EU“, wiederholte der EU-Kommissionspräsident mehrmals in Bezug auf den Sitz des Europäischen Parlamentes. So war es für Barroso hochinteressant, etwas über die Vergangenheit, die aktuelle Situation und die Planungen für die Zukunft in Potsdam und Brandenburg zu erfahren. In Hinblick auf seinen Besuch beim G8-Gipfel in Heiligendamm sagte Barroso, dass er dieses Treffen trotz allen Aufwandes und der immensen Sicherheitsvorkehrungen für sehr sinnvoll halte. Wenn die Mächtigsten der Industriestaaten zusammenkommen, um zu reden, sei allein das schon eine große Chance. Doch solle man nun erst einmal auf die Ergebnisse warten.
Dann schob sich die Kolonne von Staatslimousinen unter neugierigen Blicken von Fahrradtouristen Richtung Berliner Straße. Sanssouci wartete. D.B.
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