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Landeshauptstadt: Ein Zander im Tulpenmeer

Rund ums Hafenbecken: Flottenparade und Kirmes / 16. Tulpenfest am Wochenende im Holländerviertel

Stand:

Tief „Karl“ geht und Hoch „Stephanie“ kommt: Das erste Festwochenende der Saison wird trocken und sonnig – bestes Wetter, um auf Potsdams Straßen und Plätzen zu feiern. Gelegenheiten dazu gibt es:

TULPENFEST

Über 150 Musikanten, Handwerker, Tänzer und Blumenmädchen, dazu etwa 100 000 Tulpen als Schmuck und Verkaufsangebot werden das 16. Tulpenfest im Holländischen Viertel am Wochenende schmücken. Die niederländische Königin Beatrix wird leider nicht dabei sein, aber der Vorsitzende des Fördervereins zur Pflege Niederländischer Kultur in Potsdam und Cheforganisator des Tulpenfestes, Hans Göbel, durfte ihr in Berlin seine Aufwartung machen, und ein bisschen royaler Glanz haftete ihm noch an, als er gestern die Highlights des Tulpenfestes vorstellte.

Im Vorfeld, sagt er, seien bereits 30 000 Tulpen, Hyazinthen und Muscaris im Holländischen Viertel und an anderen Stellen der Landeshauptstadt gepflanzt worden und wer mit dem Zug anreise, werde von zwei Tulpenfeldern im Hauptbahnhof begrüßt. Hauptpartner des Festes, das wieder vom Verein durch ehrenamtliche Helfer organisiert wird, ist der Keukenhof in Holland nahe Amsterdam und den Titel „Klein-Amsterdam“ hat sich das Holländische Viertel nicht zuletzt durch das Tulpenfest redlich verdient. Die historische Figur Jacoba van Beieren, die den Keukenhof im 15. Jahrhundert aufgebaut hat, wird durch eine Studentin dargestellt und in historischer Tracht auftreten.

Ganz echt sind dann aber die Handwerker vom Holzschuhschnitzer bis zum Pannekoeken-Bäcker. Über 20 Handwerkerstände werden am Samstag und Sonntag aufgebaut. Dazu sorgen die Wäscherinnen für Furore, die Blumenmädchen sind eine Augenweide und es darf wieder Sjoulen gespielt werden. Natürlich haben die 120 anreisenden Holländer auch ihren echten holländischen Käse mitgebracht, das niederländische Tourismusbüro offeriert Reiseangebote und vor Ort gibt es viel Musik und Frohsinn durch Folkloregruppen, Jazzbands, Blasmusik und die Tanzgruppe „T olde Getrouwe“. „Der Shantychor aus Vilsteren wollte eigentlich nur ein einziges Mal kommen“, erzählt Göbel, „doch nun ist er jedes Jahr dabei.“ Und nicht nur ihm gefällt das Fest mit dem besonderen Flair und der guten Stimmung. Hans Göbel erwartet etwa 30 000 bis 40 000 Besucher und hofft auf gutes Wetter. Einen ganz besonderen Gast hat der Galerist Albert Baake eingeladen. Er bietet Grafiken von Frank Zander an und hat den Entertainer und Maler an beiden Tagen ab 15 Uhr zu Gast. Am Abend soll es mit Gesang und flotten Sprüchen in der Kneipe „Hohle Birne“ weitergehen.

Offiziell wird das Fest am Samstag 13 Uhr an der Bühne Bassinplatz durch Oberbürgermeister Jann Jakobs und den ehemaligen Chef des Keukenhofes Henk Koster eröffnet, doch besucht werden kann es am Samstag von 10 bis 20 Uhr und am Sonntag von 11 bis 19 Uhr. Der Eintrittspreis liegt noch immer stabil bei drei Euro, Kinder bis 14 Jahre können kostenlos zum Tulpenfest kommen. „Wir kriegen das nur durch ehrenamtliche Arbeit hin“, meint Göbel. „Schließlich bezahlen wir von den Einnahmen die Übernachtung und Bewirtung der holländischen Gäste.“

HAFENFEST UND FRÜHLINGSFEST

Rund ums Hafenbecken wird ab dem Wochenende kräftig gefeiert. Bei der Kirmes im Lustgarten, die am Freitag ab 14 Uhr zu Karussellfahrten, Gewinnspielen und kräftigem Schmaus einlädt, reckt sich das Riesenrad schon in den Himmel. Neu ist diesmal der Gaudi-Schunkler, der mit Animation zur lustigen Rundfahrt einlädt, und die Schlickerbahn „Tropicana“. Dort darf man in frei ausschwingenden Gondeln schaukeln. Aber auch Autoscooter und Break Dance sind wieder dabei.

Der Rummel hat sich in Potsdams Mitte inzwischen gut etabliert, doch die Pacht für den Platz macht es den Schaustellern schwer, die Preise stabil zu halten. Der Brandenburgische Schaustellerverband beklagt, dass der Entwicklungsträger erneut die Pacht für den Lustgarten erhöht hat, was letztlich an die Besucher des Frühlingsfestes weitergegeben werden muss. Deshalb werden die Extras und Vergünstigungen besonders gern angenommen. So kann man zum Beispiel beim Kauf der Kirmes-Taler sparen. Für zehn Euro gibt es zwölf Taler, die jeweils einen Euro wert und auch in den nächsten Jahren noch gültig sind.

Gleich am Eröffnungstag wird diesmal ab 18 Uhr zur Ladies-Night eingeladen, bei der es für die Damen Sonderangebote für einen Euro gibt. Am Mittwoch, dem 20. April, ist Familientag mit ermäßigten Preisen und kostenloser Kinderanimation und an den Osterfeiertagen verschenkt der Osterhase Süßigkeiten. Aus Respekt vor der christlichen Tradition bleibt das Frühlingsfest am Karfreitag geschlossen. Ansonsten ist es von 14 bis 22 Uhr geöffnet, am Freitag und an den Samstagen bis 23 Uhr und am Flottenparadensonntag wird schon 12 Uhr geöffnet.

Im Hafenbecken selbst steigt das 5. Potsdamer Wasserfest am 16. (von 14 bis 18 Uhr) und am 17. April (von 11 bis 18 Uhr). Aussteller werden mit Reiseangeboten, Wassersportartikeln und Booten die Aqua-Mobil-Messe bestücken und es gibt an beiden Nachmittagen ein Bühnenprogramm. Der Eintritt ist frei. Am Sonntag legen die acht Schiffe der Weissen Flotte um 14 Uhr zur traditionellen Flottenparade ab. Es ist die 53. Als Flaggschiff wird die „Sanssouci“ die Parade anführen und der Potsdamer Fanfarenzug sorgt für den richtigen Ton, wenn es zum Städtele hinaus geht.Hella Dittfeld

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