DIE GESCHICHTE DER TULPE: Eine Blume wird zur Spekulationsblase
DIE GESCHICHTE DER TULPE Die Tulpen gehören zu den beliebtesten und ältesten Zierpflanzen. Dabei liegt ihre eigentliche Heimat nicht in Europa: Die Gattung der Tulpen kommt eigentlich aus Mittel- und Zentralasien.
Stand:
DIE GESCHICHTE DER TULPE Die Tulpen gehören zu den beliebtesten und ältesten Zierpflanzen. Dabei liegt ihre eigentliche Heimat nicht in Europa: Die Gattung der Tulpen kommt eigentlich aus Mittel- und Zentralasien. Von dort erreichte sie die Türkei – dort ist die Tulpe bis heute die Nationalblume sowie Sinnbild für Leben und Fruchtbarkeit. Im 16. Jahrhundert kam sie nach Wien, wo sie den Gefallen des kaiserlichen Hofgärtners Charles de l''Ecluse fand. Dieser pflanzte und kultivierte die Tulpe in den kaiserlichen Gärten. Als er im Jahr 1593 als Professor an die Universität von Leiden in den Niederlanden ging, nahm er sie mit. Obwohl De L''Ecluse den Handel mit ihr aus wissenschaftlichen Gründen verbieten wollte, wurde die Tulpe schnell eine Modepflanze. Die fremdartige Blume faszinierte viele Bürger und wurde zum Statussymbol. Prachtgärten entstanden nach italienischen Vorbild, die weibliche Oberschicht trug die Tulpe zu gesellschaftlichen Anlässen als Schmuck im Haar und viele Künstler zogen in die Niederlande, dass in der Zeit wirtschaftliche Zentrum Europas. Den höchsten Preis erzielte die Semper Augustus, die für 10.000 Gulden ihren Besitzer wechselte. In den 1630er Jahren überschlug sich die Entwicklung. Es konnten jetzt Optionsscheine auf Tulpenzwiebelanteile gekauft werden. Die Preise explodierten und stiegen von 1634 bis 1637 auf das über 50-fache an. In Amsterdam wurde ein komplettes Haus für drei Tulpenzwiebeln verkauft. Viele Zwiebeln kosteten mehrere tausend Gulden, der höchste Preis für die wertvollste Tulpensorte, Semper Augustus, lag Anfang 1637 bei 10.000 Gulden für eine einzige Zwiebel, zu einer Zeit, als ein Zimmermann rund 250 Gulden im Jahr verdiente. Die Tulpenmanie war zur Spekulationsblase geworden. Am 27. April 1637 wurde von der holländischen Regierung endlich verfügt, dass Tulpen gewöhnliche Waren seien und als solche zu behandeln waren, also bar bezahlt werden mussten. HK
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: