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Nun in Potsdam. Jeannette Yango (l.) beim Training gegen Erica Dillmann.

© Thomas

Sport: Eine „Löwin“ im Luftschiffhafen

Turbine Potsdams Neuzugang Jeanette Yango aus Kamerun spielt vielleicht schon am Sonntag gegen Essen

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Eine Körperdrehung, zwei schnelle Schritte, eine Finte, und schon hatte die 19-Jährige wieder eine ihrer neuen Mitspielerinnen umkurvt. „Man sieht schon jetzt beim Training, welchen Spaß sie am Fußball hat“, kommentierte Chefcoach Bernd Schröder diese Szene seines Neuzugangs Jeannette Yango, der am Donnerstag bei Turbine Potsdam ins Training einstieg. Die 24-fache Nationalspielerin Kameruns, die mit den „Löwinnen“ – wie sich ihr Nationalteam nennt – bei den Olympischen Spielen in London gegen Neuseeland, Brasilien und Großbritannien verlor, kam vom polnischen Erstligisten 1. FC Katowice und unterschrieb beim Deutschen Meister für drei Jahre. „Ich bin froh, jetzt in Potsdam zu sein. Hier wird ein sehr guter Fußball gespielt“, sagte Yango den PNN. „Turbine ist der beste Klub in Deutschland und einer der besten der Welt.“ Sie habe die Potsdamerinnen bei Fernsehübertragungen der Champions League gesehen und wolle nun auch in der Königsklasse spielen. „Ich hoffe, Turbine helfen zu können“, erzählte die offensive Mittelfeldspielerin.

Jeannette Grace Ngock Yango, so der vollständige Name der Westafrikanerin, hat schon einige Stationen als Fußballerin hinter sich. Mit 17 verließ sie 2010 ihren Jugendverein Louves Minproff in Kameruns Hauptstadt Yaoundé und wechselte zum thailändischen Erstligisten Bangkok Thonburi FC, kehrte von dort Anfang 2011 zurück, um im Herbst des gleichen Jahres beim serbischen FK Spartak Subotica anzuheuern. Den verließ sie im Februar 2012 Richtung Kattowitz, wo sie ihren Vertrag im August auflöste. Dass sie erst jetzt zu Turbine kam, lag an Problemen bei der Erteilung einer Aufenthaltsgenehmigung. „Das ist nach einem regelrechten Verhandlungs-Marathon nun geklärt, jetzt ist Yango sofort spielberechtigt“, erklärte Schröder, der seine zweite Afrikanerin neben Genoveva Anonma eine „Instinktfußballerin“ nennt. „Sie hat eine gute Mischung aus Technik und kämpferischem Potenzial, kann auch im defensiven Bereich spielen und ist noch sehr entwicklungsfähig“, so der Trainer. „Sie passt gut zu uns und wird auch mit Anonmas Hilfe hoffentlich schnell ins Team finden.“

Gut möglich, dass Jeannette Yango am Sonntag schon zum Kader gehört. Dann empfängt Turbine in der 2. Hauptrunde des DFB-Pokals den Liga-Konkurrenten und aktuellen Tabellendritten SGS Essen, der ebenso wie Potsdam in der 1. Runde ein Freilos hatte. „Das wird ein ganz schwerer Brocken, denn Essen hat eine sehr gute Mannschaft und mit Melanie Hoffmann eine überragende Spielgestalterin“, warnt Schröder. Im letztjährigen Pokalwettwerb hatte Turbine ebenfalls in Runde 2 Essen daheim mit 5:0 besiegt, „aber im Bundesliga-Rückspiel hatten wir beim 0:1 in Essen Riesenprobleme“, so der Coach. „Essen ist taktisch gut geschult und hat nicht rein zufällig Anfang September 3:1 gegen Frankfurt gewonnen.“ Personell kann Schröder auf seine Mannschaft zurückgreifen, die am Mittwoch in der Champions League 5:0 gegen Standard Lüttich gewann – nun mit der Zusatzoption Jeannette Yango. Michael Meyer

Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr.

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