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Von Jan Kixmüller: Eine runde Sache

Neubau wird Plattner- Campus abschließen

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Jetzt wird die Sache rund. Ein Neubau wird in Zukunft die beiden Gebäude des Hasso Plattner Instituts (HPI) in Griebnitzsee zur S-Bahnlinie hin abschließen, und zwar in einem eleganten Bogen. Aus der Luft sieht das Ganze wie ein Bumerang aus und erinnert nicht nur entfernt an das Logo einer bekannten Sportbekleidunsgfirma. Purer Zufall, wie es heißt. Gestern wurde am Campus Griebnitzsee der Grundstein für den Neubau gelegt, 3000 Quadratmeter Fläche – rund 100 Räume – soll er einmal bieten, 25 Millionen Euro sind für die Baukosten veranschlagt, neun Millionen davon hat das Land Brandenburg aus EU-Mitteln bereit gestellt, die restlichen 16 Millionen Euro kommen von dem Mitbegründer des Software-Konzerns SAP, der auch Stifter und Namensgeber des Potsdamer HPI ist.

Vor zehn Jahren hatte Plattner geplant, für 20 Jahre 20 Millionen Euro in das Institut für Softwaresystemtechnik zu stecken. Mittlerweile sind es schon weit über 200 Millionen Euro, die bereitgestellt und bereits investiert wurden. Gut angelegt, wie Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) findet, und vor allem deutschlandweit die höchste private Investitionssumme im Hochschulbereich. Eigentlich hatte man Plattner abgeraten, in der Krise zu bauen, verriet Wanka am Rande der Veranstaltung. Doch Plattner baut, gerade in der Krise. Schließlich weiß er sein Geld am Campus Griebitzsee gut aufgehoben.

„Don’t wait. Innovate“ ist auf einem Plakat am HPI zu lesen. Ein Motto wie aus Plattners Munde. Der Uni-Campus in Babelsberg, an dem sich das Plattner-Institut anschließt, hat sich nach Worten des Software-Mäzens in den vergangenen Jahren bestens entwickelt. „Das kann sich sehen lassen“, sagt Plattner. Besser sehe es auch an amerikanischen Spitzenunis nicht aus. „Der Neubau soll den Campus nun mit ein wenig Schwung einfassen“, erklärt er. Anfangs habe er Sorge gehabt, dass ein so großes Gebäude zu wuchtig werde. Doch die Pläne von Architekt Mark Braun hatten ihn überzeugt. Es wird das letzte Gebäude des im vergangenen Jahr verstorbenen Berliner Architekten sein. Bekannt wurde Braun unter anderem durch den Norman Foster-Bau der Reichstagskuppel, bei der er mitgewirkt hatte. Nun wird der elegante Bogenbau in Babelsberg wie ein Vermächtnis sein Lebenswerk abschließen. Ein Bogen, der schützend eine altehrwürdige Kastanie umzirkelt, die dadurch in das Zentrum des HPI-Campus rücken wird.

Dass Plattner trotz aller wirtschaftlichen Unwägbarkeiten am Ausbau seines Stiftungs-Institutes festhält, zeigt auch der Ausbau der School of Design Thinking. Die in Anlehnung an Stanford liebevoll Potsdamer D-School genannte Eliteausbildung soll, wie Plattner im Vorfeld angekündigt hatte, umfassend erweitert werden. Ein HPI-Sprecher bestätigte den PNN, dass im Zuge des Neubaus in Griebnitzsee die Zahl der D-School-Studenten von 40 auf 80 steigen soll. Ob die Design-School, an der nach einfachen Lösungen für komplexe Ideen gesucht wird, an der ehemaligen Reichsbahnvilla in der August-Bebel-Straße verbleibt oder direkt an das HPI angebunden wird sei noch offen. Zumindest werden in dem HPI-Neubau neben neuen Fachgebieten und Computer-Laborräume auch ein Forschungskolleg der D-School untergebracht.

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