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Landeshauptstadt: „Eine starke Frau“

Landtag: Ausstellung über Bronislawa Czubakowska

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Seit gestern ist im Landtag auf dem Brauhausberg die Ausstellung „Ein polnisches Menschenschicksal – Das Leben und Sterben von Bronislawa Czubakowska aus Zgierz“ zu sehen. Schüler des Evangelischen Gymnasiums der Hoffbauerstiftung auf Hermannswerder und des Romuald Traugutt-Lyzeums Zgierz sowie Schüler aus Brandenburg (Havel) und Berlin haben in einem dreijährigen deutsch-polnischen Projekt die Hintergründe des Todes von Bronislawa Czubakowska erforscht. Die 26-jährige Zwangsarbeiterin war wegen angeblicher Brandstiftung vom Potsdamer Landgericht am 13. Mai 1942 zum Tode verurteilt und am 15. August 1942 in Berlin-Plötzensee von Scharfrichter Ernst Reindel mit dem Fallbeil hingerichtet worden. „Es war ein Unrechtsprozess“, erklärte der Potsdamer Schüler Clemens Limberg gestern bei der Ausstellungseröffnung. Gutachter, Zeugen, Richter, der Staatsanwalt Tetzlaff und der Henker hätten große moralische Schuld auf sich geladen. Während ihrer Forschungen gelang den Schülern – neben der historischen Aufarbeitung mittels Archivfunden – auch, die Persönlichkeit Bronislawa Czubakowskas zu beleuchten. Im Gerichtsprotokoll wird sie als unbeliebt und einzelgängerisch geschildert. Limberg zufolge zeigen aber die zum Teil von den Justizbehörden nicht abgeschickten Briefe der jungen Polin „eine liebenswerte, eine starke Frau“, so der Schüler.

Die Ausstellung ist noch bis zum 15. Juli im Landtag zu besichtigen. gb

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