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25 Jahre Leibniz-Gymnasium in Potsdam: Einen Orden zum Beginn

Das Leibniz-Gymnasium begeht am heutigen Dienstag mit einem Festakt sein 25-jähriges Bestehen. Ein Rückblick.

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Potsdam - Der Keks ist immer präsent. Wer Schulleiter Uwe Schmidt darauf anspricht, dass seine Schule bisweilen auch scherzhaft Keks-Gymnasium genannt werde, bekommt von ihm keinen bösen Blick zur Antwort. Ja, nicht einmal seine Augenbrauen verzieht der Schuldirektor bei diesem Thema.

Ganz im Gegenteil: Schmidt, der seit 2008 das Leibniz-Gymnasium im Wohngebiet Am Stern leitet, scheint sich sogar darüber zu freuen, dass er auf die Sache mit dem Keks angesprochen wird. „Damit haben wir überhaupt kein Problem“, sagt Schmidt. Und als ob diese Aussage noch einer Bestätigung bedurft hätte, liegt in Schmidts Direktorenzimmer auf dem Besprechungstisch in einer Schale eine Packung Leibniz-Kekse. Mit der Namensgebung, sagt Schmidt, sei das schließlich so gewesen, dass man die Kekse nach dem Gymnasium benannt habe. Dabei spricht Schmidt in einem so freundlich-seriösen Ton, dass man für einen kurzen Moment fast geneigt ist, ihm die Geschichte zu glauben.

Wie die Geschichte von Keks und Schule verlief

Die wahre Historie von Keks und Schule verlief natürlich ein wenig anders. Der erste Leibniz-Keks wurde schon im Jahre 1891 verkauft, aber erst 101 Jahre später, am 17. November 1992, erhielt das Gymnasium in der Potsdamer Galileistraße seinen heutigen Namen. Bereits ein Jahr zuvor, im August 1991, ging die neue Bildungseinrichtung - damals noch schlicht als „Gymnasium 41“ - an den Start. 25 Jahre ist dies nun her. Das Jubiläum wird am heutigen Dienstag mit einem Festakt im Nikolaisaal begangen. Von Anfang an nutzte man die heutigen Räumlichkeiten, in denen zu DDR-Zeiten die Polytechnische Oberschule 41 „Lotte Pulewka“ untergebracht war. Der erste Schulleiter hieß Edgar Borowietz. Er blieb bis 2007. Auf ihn folgte als kommissarischer Direktor Uwe Sommerfeld, bevor schließlich im November 2008 Uwe Schmidt die Leitung der Schule übernahm. Als Schmidt kam, erwartete ihn eine große Baustelle. Umfangreiche Sanierungsarbeiten waren im Gange. Die einstige DDR-Neubauschule wurde gerade einer umfassenden Kur unterzogen. Heute präsentiert sich das Gymnasium in einem modernen Gewand als Teil des Campus Am Stern, zu dem unter anderem die Grundschule Am Pappelhain und der benachbarte Standort der Städtischen Musikschule gehören.

Eine Besonderheit der Schule sind ihre Leistungs- und Begabungsklassen. Hier können Schüler schon ab der fünften Klassenstufe am Gymnasium lernen. Normalerweise startet das Lehrangebot der Gymnasien in Brandenburg bekanntlich erst mit der siebten Klasse. Doch in einigen wenigen Schulen Brandenburgs, unter ihnen das Leibniz-Gymnasium, gibt es die speziellen Gymnasialklassen für jüngere Schüler. Um am Stern in eine solche Klasse zu kommen – jedes Schuljahr gibt es hier nur eine einzige Leistungs- und Begabungsklasse der Jahrgangsstufe 5 – müssen sich die Bewerber einem aufwendigen Prüfungsverfahren unterziehen, erläutert Schulleiter Schmidt. Wer hingegen mit der siebten Klasse auf das Gymnasium wechseln möchte, der muss am Leibniz-Gymnasium keine Aufnahmeprüfung befürchten. In bestimmten Einzelfällen führe man lediglich Aufnahmegespräche durch, sagt Schmidt.

Ab der siebten Klasse wird das Gymnasium in der Galileistraße fünfzügig geführt. Nach Angaben der Schulleitung lernen hier derzeit rund 820 Schüler. Sie werden von etwa 60 Lehrern unterrichtet. Die weit überwiegende Zahl der in diesem Schuljahr neu in die Schule gekommenen Schüler hätte sich für das Leibniz-Gymnasium beworben, sagt Schmidt, der selbst Deutsch und Geschichte unterrichtet. Die übrigen Plätze seien an Schüler vergeben worden, die an anderen Gymnasien abgelehnt wurden. Die Schule hat sich zwei inhaltliche Schwerpunkte gegeben: den mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich sowie eine musisch-künstlerische Ausrichtung.

Die Turnhalle wird derzeit saniert

Der Sportunterricht ist im Moment etwas beschwerlich, denn die Turnhalle der Schule wird zurzeit saniert. „Wir haben unseren Sportunterricht derzeit komplett an benachbarte Schulen ausgelagert“, sagt Schmidt. Neben der bisherigen Sportstätte entsteht zudem eine neue Turnhalle, die als Multifunktionshaus mit Bühne errichtet wird. Wenn alles fertig ist, werden die Schüler des Gymnasiums beide Turnhallen nutzen können.

Stolz ist Schmidt auf den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Damit werde das Engagement für Migranten geehrt. Auch der Spendenlauf zugunsten von Unicef, den die Schule durchführte, habe hierbei eine Rolle gespielt (siehe nebenstehenden Beitrag).

Übrigens: Die Schülerzeitung – ein reines Onlineprodukt – heißt KeksBlog. Schon klar, warum. Und was erhält jeder Schüler, wenn er neu auf die Schule kommt? Natürlich einen Keksorden. Der besteht aus einer Packung Kekse, die an einem Schlüsselband befestigt ist.

Am Samstag, dem 8. Oktober, findet im Leibniz-Gymnasium, Galileistraße 2-4, in der Zeit von 10-14 Uhr ein Tag der offenen Tür statt. Die Veranstaltung richtet sich an Schüler der vierten und sechsten Klassen sowie deren Eltern.

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