Kita-Plätze in Potsdam: Einfaches Suchsystem für Eltern noch nicht in Sicht
Mit dem Kita-Navigator soll die Suche nach einem Kita-Platz in Potsdam einfacher und übersichtlicher werden. Der webbasierte Dienst steht aber erst in anderthalb Jahren zur Verfügung.
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Potsdam - Die Suche nach einem Kita-Platz in Potsdam bleibt für Eltern noch mindestens eineinhalb Jahre ein schwieriges Unterfangen. So lange werde es noch mindestens dauern, bis ein sogenannter Kita-Navigator für Potsdam zur Verfügung stehe, sagte die Kita-Bereichsleiterin Kerstin Elsaßer am Donnerstag im Jugendhilfeausschuss. Gemeint ist ein internetbasiertes Hilfe-Programm, mit dem Eltern die Platzsuche vereinfacht werden könnte.
Die lange Verfahrensdauer – seit einigen Monaten ist der Kita-Navigator schon Thema – begründete Elsaßer unter anderem mit der Notwendigkeit, mittels einer Ausschreibung einen Anbieter für das Programm zu finden. „Das stellt uns selbst nicht zufrieden“, sagte Elsaßer angesichts der langen Verfahrensdauer. Bislang müssen Eltern, die einen Kita-Platz suchen, persönlich bei den einzelnen Einrichtungen anfragen oder vorsprechen. Die meisten lassen sich bei mehreren Kitas auf die Warteliste setzen – aus Angst, sonst keinen Platz zu bekommen. Dadurch entstehen aber auch lange Wartelisten, die mit der Zeit nicht mehr dem tatsächlichen Bedarf entsprechen. Mit der neuen Software soll das Verfahren deutlich übersichtlicher und für Eltern einfacher werden.
Keine Kita-Plätze mehr im Norden Potsdams
In dem Zusammenhang beklagte Thomas Liebe vom Kita-Träger Treffpunkt Fahrland, er kenne in dem Ortsteil allein sieben Familien, die täglich gezwungen seien, ihre Kinder in Krippen nach Drewitz oder Waldstadt zu bringen – weil im Norden der Stadt keine Plätze mehr vorhanden sein. Angesichts der langen Fahrtzeiten sei das eine große Belastung für die Eltern, so Liebe. Das Jugendamt bekräftigte in der Sitzung, aktuell seien keine Eltern bekannt, die akut einen Kita- oder Krippenplatz in Potsdam suchen.
Im Zusammenhang mit der Debatte um zu wenig Mittel für Personal in den Kitas äußerte sich Sabine Frenkler, Chefin des Kita-Trägers der Arbeiterwohlfahrt. Sie zeigte sich enttäuscht, dass die SPD-Fraktion im Landtag mögliche Verbesserungen erst nach 2019 in Aussicht stelle. Dabei müssten den Kitas nun geholfen werde – auch weil durch die hohe Belastung der Erzieher immer weniger Nachwuchs bereit sei, diese Arbeit zu übernehmen. Sozialdezernent Mike Schubert sagte, man werde nun ausrechnen, was eine Verbesserung des Personalschlüssels in Potsdam kosten würde – um mit diesen Zahlen weiter mit dem Land zu verhandeln. Skeptisch zeigte er sich, ob Potsdam eine Verbesserung selbst tragen könne.
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