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Homepage: Einstein, Zionismus und die Kosmologie Einstein Forum startet in die Herbstsaison

Mit dem Jahr neigt sich auch langsam aber sicher das Einsteinjahr dem Ende zu. Nachdem bis zum Sommer sehr viel über Einsteins Theorien und sein Leben zu hören und zu sehen war, ist es derzeit um den großen Physiker eher ruhig geworden.

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Mit dem Jahr neigt sich auch langsam aber sicher das Einsteinjahr dem Ende zu. Nachdem bis zum Sommer sehr viel über Einsteins Theorien und sein Leben zu hören und zu sehen war, ist es derzeit um den großen Physiker eher ruhig geworden. Genau der richtige Zeitpunkt, um noch einmal eine vernachlässigte Seite Einsteins ins Zentrum des Interesses zu rücken: den Zionismus. „Einstein and the Zionist Idea in the 21st Century“ ist ein Internationaler Workshop im Potsdamer Einstein Forum überschrieben, der nach der Bedeutung des Zionismus im 21. Jahrhundert fragt (22. November, ab 13 Uhr, Am Neuen Markt 7). „Für Deutschland könnte Zionismus ein spannendes Thema sein, geht es doch um ein ähnliches Problem, nämlich wie man als Volk Normalität erreicht“, erläuterte die Direktorin des Einstein Forums, Prof. Susan Neiman. So sei der Zionismus anfänglich nicht in erste Linie entstanden, um einen Ort für das jüdische Volk zu finden, an dem es frei von Verfolgung leben kann, sondern vor allem auch um Normalität zu schaffen. „Was allerdings heute daraus geworden ist, ist alles andere als normal“, so Neiman. Einsteins tiefste Motivation habe zum Ende seiner Laufbahn vor allem dem Zionismus gegolten, auch wenn er antiarabische Tendenzen kritisch beobachtete. Das Amt als erster israelischer Staatspräsident schlug er dann allerdings aus. Er sei zu alt und zu krank und tauge zudem nicht für repräsentative Funktionen, war seine Antwort. Tief berührt soll Einstein von dem Angebot dennoch gewesen sein. Ebenfalls mit Einstein, zumindest mit seinen Theorien, wird sich eine weitere Veranstaltung im Herbstprogramm des Einstein Forums beschäftigen: Am 28. Oktober wird der US-Physiker Brian Green, bekannt als Autor der Einstein-TV-Serie, über den „Stoff aus dem der Kosmos ist“ sprechen (19 Uhr, Staatsbibliothek Berlin). Sein Thema wird die Stringtheorie sein, eine Versuch, die Gesetze der Mikro- und Makrophysik unter einen Hut zu bringen. Gern angesprochen werden dabei sicherlich auch die spekulativen Seiten dieser Theorie, etwa die Aufhebung der Absolutheit der Zeit oder Paralleluniversum. Ebenfalls eine Veranstaltung zum Einstein-Jahr hat dem Einstein Forum eine Grundsatz-Debatte beschert. Aus der Kunstaktion „Einstein Spaces“ ging auch ein Kunstwerk von Christoph Büschel in der Berliner Haberlandstraße hervor: ein Bauschild zieht einen Vergleich zwischen der Berliner Mauer und der befestigten Grenze in Israel. Womit man beim Einstein Forum nicht einverstanden war. Da man allerdings auch keine Zensur ausüben wollte, wurde das besagte Schild in die Ausstellung aufgenommen. Die Frage nun, was Kunst darf, wie weit sie gehen kann, wo man eingreifen sollte, will das Einstein Forum in einer öffentlichen Runde diskutieren (24.10, 19 Uhr, Backfabrik, Saarbrücker Straße 26-38, Berlin-Mitte). Die Haltung von Susan Neiman zumindest ist schon bekannt: „Ich halte es für Unsinn zu sagen, dass Kunst immer alles darf. Die Frage ist, wo man die Grenzen ziehen soll.“ Begleitend zur aktuelle Vortragssaison eröffnet das Einstein Forum in dieser Woche eine Ausstellung mit Bildern von Sarah Haffner. Unter dem Titel „Morgen Mittag Abend Nacht“ ist Malerei zu sehen, die eine Eben hinter der Wirklichkeit erschließen soll. Die Vernissage der Ausstellung findet morgen um 19 Uhr statt, es spricht Frank Schleiff. Jan Kixmüller

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