ATLAS: Elegante Lösung
Man könnte es schlicht Erpressung nennen. Der Bund, Berlin und Brandenburg haben Potsdam zu einer Zwangszahlung vergattert, damit Potsdam-Touristen auch weiterhin hübsch geschnittene Bäume im Park Sanssouci bewundern können und ab und an ein Beet mit blühenden Blumen.
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Man könnte es schlicht Erpressung nennen. Der Bund, Berlin und Brandenburg haben Potsdam zu einer Zwangszahlung vergattert, damit Potsdam-Touristen auch weiterhin hübsch geschnittene Bäume im Park Sanssouci bewundern können und ab und an ein Beet mit blühenden Blumen. Natürlich ist das etwas polemisch ausgedrückt, aber es trifft doch den Kern. Damit Potsdam seine unter vielen Königen und einigen Kaisern bewahrte Tradition weiter pflegen kann, den Park für Besucher kostenlos zu halten, ist ein Kompromiss gefunden, der der Stadt finanziell die Pistole auf die Brust setzt: Entweder ihr zahlt, oder der Parkeintritt kommt definitiv. Aber um es klar zu sagen: Die Entscheidung des Stiftungsrates ist ebenso elegant wie richtig. Seit Monaten haben alle Seiten miteinander gerungen, ohne Ergebnis. Alle haben zwar gesagt, für die Parkpflege muss es mehr Geld geben, nur bezahlen wollte niemand. Die neue Linie erlaubt es nicht nur allen Beteiligten, ihr Gesicht zu wahren, sie trifft auch letztlich die richtige Zielgruppe: die Touristen, die wegen Sanssouci nach Potsdam kommen, und die Branchen, die von dieser Tatsache am meisten haben. Eine Dreiviertel Milliarde Euro Umsatz sind genug, um davon etwas abzugeben.
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