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Die Arbeitsagentur soll das neue Bürgergeld auszahlen

© Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Energiekrise und Arbeitsmarkt: Potsdam wappnet sich

Stadt und Arbeitsagentur halten die Lage für schwierig aber stabil. Deshalb wird auf Unterstützungsangebote hingewiesen.

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Bisher sind die Verwerfungen durch die Energiepreiskrise am Potsdamer Arbeitsmarkt noch nicht angekommen. Für den Fall, dass sich das ändert, möchten Stadt und Arbeitsagentur vorbereitet sein. Am Donnerstag informierten Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD), der Chef der Potsdamer Arbeitsagentur Alexandros Tassinopoulos und Potsdams Sozialbeigeordnete Brigitte Meier (SPD) über die Einschätzung der Lage. Offenbar ging es den Beteiligten darum, angesichts hoher Energiekosten und schlechter Stimmung in der Wirtschaft beruhigend und gleichzeitig handlungsfähig zu wirken. So vielen häufig begriffe wie stabil, robust, resilient und krisenprobt.

Tatsächlich sieht es bisher gar nicht so schlecht aus. Die Arbeitslosenquote dürfte auch im Oktober wieder bei etwa fünf Prozent liegen. Genaue Zahlen gebe es nächste Woche, so Tassinopoulos. Nach wie vor gebe es sehr viele offene Stellen und auch freie Ausbildungsplätze. Auch Frühindikatoren wie die Anmeldung von Kurzarbeit oder die Anträge für Insolvenzgeld zeigen noch keine Auffälligkeiten. Die Beschäftigung wachse weiter, wenn auch nicht mehr so stark wie in früheren Jahren.

Dennoch sei die Situation angespannt, so Schubert. „Noch ist es warm, aber das wird nicht so bleiben“, so Schubert. Die Energiekrise sei schwerer zu beherrschen als die Coronakrise. Umso wichtiger sei es breit über Hilfen zu informieren. „Wir machen unsere Hausaufgaben“, sagte Schubert. So sollen allein für das erweiterte Wohngeld zwölf neue Stellen geschaffen werden. Die ersten Mitarbeiter*innen fangen im November an. Bisher bekommen rund 1400 Haushalte Wohngeld. Durch die Reform könnte sich der Umfang der Berechtigten verdreifachen.

Parallel ist besonders die Arbeitsagentur mit der Vorbereitung des neuen Bürgergelds beschäftigt. Das soll ab 1. Januar das bisherige „Arbeitslosengeld 2“ ablösen, sofern der Bundestag es beschließt. Der Regelsatz soll auf 502 Euro erhöht werden. In den ersten zwei Jahren des Bezugs von Bürgergeld sollen Leistungsempfänger in jedem Fall in ihren Wohnungen wohnen bleiben dürfen. Ebenfalls in den ersten zwei Jahren soll Vermögen von bis zu 60.000 Euro geschont und nicht auf den Anspruch auf Bürgergeld angerechnet werden. Doch rund zwei Monate vor dem Start gibt es noch keine Formulare, Software oder Prozesse. Zusätzliches Personal bekomme die Arbeitsagentur auch nicht., so Tassinopoulos. Neue Anträge sind nicht nötig.

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