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Sport: Englische Woche der Wahrheit

Turbine Potsdam empfängt heute Bröndby IF und am Sonntag den FCR Duisburg

Stand:

Wenn die Schwedin Eva Oedlund heute um 18 Uhr im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion das UEFA-Cup-Spiel Turbine Potsdam – Bröndby IF anpfeift, gilt für die Gastgeberinnen nur eins: treffen, treffen, treffen, treffen. Mindestens vier Tore muss Turbine schießen, um das 0:3 aus dem Viertelfinal-Hinspiel vor Wochenfrist in Bröndby wett zu machen. Besondere Hoffnungen liegen dabei auf Nationalstürmerin Conny Pohlers. Die Torschützenkönigin der vergangenen Bundesliga-Saison traf im laufenden Europacup bereits viermal, schwächelte allerdings in der Meisterschaft, ehe sie am vergangenen Sonntag ein Tor zum 3:1 beim Hamburger SV beitrug. „Wir brauchen ein frühes Tor“, sagt Pohlers. „Wer am Mittwoch für uns trifft, ist egal. Hauptsache, wir treffen oft genug.“ Wobei schon ein Gegentor des dänischen Meisters der letzten vier Jahre die Potsdamer Chancen gen Null treiben würde, denn wegen der Auswärtstorregel müsste Turbine für das Weiterkommen sogar sechsmal treffen.

„Wir haben jetzt alle Chancen und für Potsdam wird es schwer, uns noch aufzuhalten“, meint Bröndbys Coach Henrik Jensen, der mit seiner Mannschaft gestern Vormittag Quartier im Drewitzer Ascot- Bristol-Hotel nahm und um 17 Uhr im Liebknecht-Stadion trainierte. Mit Cathrine Paaske-Sörensen – die 28-jährige Nationalspielerin traf in dieser Europacup-Saison wie Pohlers bereits viermal –, Stine Kjär Dimun und Kicki Sös Nielsen hat er alle drei Torschützinnen des Hinspiels dabei.

Turbines Trainer Bernd Schröder sieht die Halbfinal-Chancen seiner Truppe bei nur noch zehn Prozent. „Eine Chance hast du im Fußball aber immer. Bröndby wird nicht noch einmal so gut spielen wie am vergangenen Mittwoch und wir nicht noch einmal so schlecht“, glaubt er. „Wir wollen das Unmögliche noch wahr machen.“ Das klappte schließlich schonmal im letztjährigen Halbfinale des UEFA Women“s Cup: Nach einem 2:3 zu Hause gegen Djurgarden/Älvsjö Stockholm gab es im Rückspiel durch ein 5:2 ein „Wunder im Rasunda-Stadion“. In diesem Jahr allerdings ist Potsdam mit einer veränderten, nicht mehr so schlagkräftigen Mannschaft im Rennen, in der außerdem Nationalspielerin Navina Omilade wegen mehrerer Bänderrisse im linken Ellenbogen fehlt.

Außerdem muss Schröder – der heute mit der gleichen Mannschaft wie beim HSV beginnen will – befürchten, dass sich seine Truppe gegen Bröndby zu sehr verausgabt und in dieser schweren englischen Woche der Wahrheit am kommenden Sonntag nicht mehr genügend Kraft hat, um das DFB-Pokalspiel daheim gegen den FRC Duisburg (14 Uhr, Karl-Liebknecht-Stadion) zu gewinnen. Finanziell betrachtet ist der DFB-Pokal wichtiger als der UEFA-Cup, denn das Endspiel im Berliner Olympiastadion kann den Finalisten 100 000 Euro und mehr an DFB- und Sponsorengeldern einbringen. Eine Menge Geld, das auch der FFC Turbine gut brauchen kann. „Natürlich kann es passieren, dass wir uns gegen Bröndby voll auspowern, dass wir trotzdem aus dem Europapokal fliegen und dass uns dann gegen Duisburg die Körner zum Weiterkommen fehlen“, weiß Potsdams Trainer, der aber nichts von Taktieren hält. „Das bringt nichts. Wir müssen am Mittwoch alles bringen und uns zugleich Selbstvertrauen für Sonntag holen.“

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