ATLAS: Entrüstungssturm
Zwei Euro für einen Besuch im Park Sanssouci: Diese Pläne der Schlösserstiftung werden in Potsdam für einen Entrüstungssturm sorgen. Das hat mehrere Gründe.
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Zwei Euro für einen Besuch im Park Sanssouci: Diese Pläne der Schlösserstiftung werden in Potsdam für einen Entrüstungssturm sorgen. Das hat mehrere Gründe. Denn anders als etwa dem von der Stiftung zitierten Park Versailles bei Paris, bei dem Eintritt gezahlt werden muss, gehört der Park Sanssouci direkt zum Stadtgebiet Potsdams. Der Park bietet Raum für Jogger, Fußgänger und Familien – und ist zugleich wichtige Durchgangsstrecke für radelnde Studenten und andere Potsdamer auf dem Weg nach Eiche und Golm. Denen allen wird mit den Eintrittsplänen der Zugang zum Park erschwert. Denn selbst wenn sie in den Genuss von Ausnahmeregelungen für den Parkeintritt kommen sollten, müssten sie beim Parkbesuch an den Eingängen immer kontrolliert werden. Wie wichtig Potsdamern ein freier Zugang auch zum Park Sanssouci ist, hat die Stiftung schon bei der Debatte um Fahrradschiebestrecken unterschätzt. Zudem muss die Schlösserstiftung erklären, warum sie jeden Stein in ihren Parks originalgetreu herrichten will, wenn die Finanzierung der entstehenden Folgekosten unklar ist. Warum wird dann mit einigen Wiederaufbauprojekten nicht gewartet? Könnte das dafür benötigte Geld gespart und für die nötige Pflege der Parks eingesetzt werden? Nur am Wiederaufbau historischer Parkteile hängt wohl nicht der für Potsdam so wichtige Titel als Weltkulturerbe – der hängt laut Stiftung vielmehr an der Pflege der Parks, für die nun aber kein Geld mehr da ist. Eines steht fest: In den nächsten Tagen wird die Stiftung viel Kritik aushalten und viele Fragen beantworten müssen.
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