zum Hauptinhalt
Die Uni Potsdam unterstützt die Forderung, dass mit dem Geld die Studienqualität verbessert werden soll.

© dpa

Universitäten in Brandenburg kritisieren Bafög-Pläne: Enttäuschte Hochschulen

Brandenburg will in den kommenden Jahren 100 Millionen Euro zusätzlich für die Hochschulen im Land ausgeben. Die Universitäten kritisieren diese Pläne, sie brauchen mehr Geld.

Stand:

Potsdam - Trotz Mittelzuwächsen in den kommenden Jahren fordern die Universitäten in Brandenburg mehr Geld von der Landesregierung. Oliver Günther, Präsident der Universität Potsdam, zeigte sich jetzt enttäuscht von der Finanzplanung des Landes. Ähnlich äußerte sich Jörg Steinbach, Präsident der BTU Cottbus-Senftenberg, auf Anfrage.

Zwar will das Land in den kommenden fünf Jahren insgesamt 100 Millionen Euro zusätzlich für die Hochschulen ausgeben. „Das reicht aber nicht aus, die bundesweit üblichen Standards herzustellen“, sagte Günther. Auch Steinbach kritisierte, das Land bleibe bei den Ausgaben pro Studierendem „am unteren Ende der Skala“. Die Hochschulen hatten einen Mehrbedarf von 250 Millionen Euro in dem Zeitraum gefordert.

Bafög-Mittel gehen nur zu einem kleinen Teil an die Hochschulen

Günther kritisierte insbesondere, dass die frei werdenden Bafög-Mitteln „nur zu einem sehr kleinen Teil an die Hochschulen weitergegeben werden“. Tatsächlich will Brandenburg für die Jahre bis einschließlich 2019 im Schnitt 15 Millionen der jährlich frei werdenden 36 Millionen Euro aus den Bafög-Mitteln an die Hochschulen weitergeben. In diesem Jahr bleibt für die Hochschulen zunächst sogar noch deutlich weniger übrig. Die verbleibenden Mittel – im Schnitt 21 Millionen jährlich – fließen in Kitas und Schulen. „Wir hätten uns gewünscht, dass der Prozentsatz für die Hochschulen höher liegt als der für die Schulen“, sagte Steinbach.

Lesen Sie das Interview mit Oliver Günther, Präsident der Uni Potsdam, über die schwierige Finanzlage HIER.

Die Hochschulen hatten sich zudem erhofft, dass die Bafög-Mittel zusätzlich zu dem versprochenen Aufwuchs von 100 Millionen Euro gezahlt werden. Doch jetzt sollen in Brandenburg die bereits versprochenen 100 Millionen zu 75 Prozent aus den Bafög-Mitteln gespeist werden. Die Bafög-Mittel sollen dabei projektgebunden gezahlt werden; die Hochschulen hatten sich dagegen gewünscht, mit dem Aufwuchs die Grundfinanzierung zu verbessern. In Berlin hatte der Senat unlängst beschlossen, die Bafög-Gelder für ein Investitionsprogramm für die Hochschulen zu verwenden. Günther wies darauf hin, dass Brandenburg aufgrund der leicht gesunkenen Studierendenzahlen wahrscheinlich auch mit weniger Hochschulpaktmitteln des Bundes rechnen könne als vorhergesagt: „Diese Kürzungen werden voraussichtlich an die Hochschulen weitergereicht.“ Verrechne man alle Posten miteinander, bleibe unterm Strich für 2015 wahrscheinlich keine wesentliche Verbesserung übrig. kix/tiw

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })