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Juror. Architekt Rainer Norten sieht in Potsdam viele Baustellen.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Entwürfe für die Innenstadt

Ausstellung zeigt Ideen aus Architekturwettbewerb

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Ideen gibt es viele: Einen neuen Hafen im Zentrum-Ost, eine Havelpromenade, eine Hebebrücke, die die Speicherstadt mit dem Zentrum verbindet. Einen Blick in eine mögliche Zukunft Potsdams bietet seit Donnerstag die Ausstellung der Siegerentwürfe des diesjährigen Schinkel-Wettbewerbs des Architekten- und Ingenieurvereins Berlin in den Bahnhofspassagen. Dieser widmete sich unter dem Motto Friedrichs des Großen „Potsdam, Potsdam, was brauchen wir, um glücklich zu sein“ dem Innenstadtgebiet beiderseits der Havel. Dabei sollten die Teilnehmer „Stadtquartiere entwickeln und zukunftsorientiertes Wohnen am Wasser planen“. Prämiert wurden 13 von 228 bewerteten Entwürfen. In den Bahnhofspassagen sind neben den Siegern weitere zwölf Entwürfe zu sehen. „Wir wollten den Potsdamern einen Überblick über die Bandbreite der Ideen bieten“, so der Juryvorsitzende Rainer Norten am Donnerstag bei der Vorstellung der Ausstellung. Bereits im März waren sämtliche Entwürfe schon einmal im Schaufenster der Fachhochschule zu sehen. Mit der Ausstellung in den Bahnhofspassagen, die bis zum 28. April gezeigt wird, will Norten noch mehr Potsdamer erreichen.

„Da sind tolle Ideen dabei“, sagte Norten. Er wünsche sich, dass einige davon in der Stadtplanung aufgegriffen werden. So sieht der Siegerentwurf von Shaghajegh Einali und Thomas Hartmann von der Technischen Universität Dresden einen neuen Hafen am linken Havelufer zwischen Humboldt- und Lange Brücke vor. Ein Stichkanal würde dabei das Zentrum-Ost zerschneiden. Einige bestehende Gebäude müssten weichen, neue dafür rechts und links des neuen Stichkanals entstehen. Das neue Viertel würde durch eine Fußgängerbrücke über die Freundschaftsinsel mit der Innenstadt verbunden. Am nördlichen Ufer soll ein Uferweg vom Gelände an der Schiffbauergasse zum Landtagsschloss führen.

Bei dem Wettbewerb für junge Architekten ging es, so Norten, jedoch nicht um die Frage, was realistisch sei. Vielmehr sollten die Teilnehmer zeigen, was denkbar ist. „Potsdam hat viel Potenzial“, so Norten. Er denke dabei ausdrücklich auch an den Bau von Wohnungen. Da die Stadt über sehr viel Grünfläche verfüge, sei die Bebauung ungenutzter Flächen in Innenstadtnähe machbar. Nachfrage dafür gebe es reichlich. „Hier könnte an der Havel ein Wohnquartier mit hoher Qualität entstehen“, so Norten.

Um auch mit niedrigerem Einkommen bezahlbaren Wohnraum für die wachsende Stadt zu bieten, sieht er die Förderung genossenschaftlichen Wohnungsbaus als einzige Möglichkeit. „Die private Wohnungswirtschaft kann das nicht leisten“, so Norten. Abgesehen davon könnten die Kosten nur durch Abstriche bei der Qualität gesenkt werden.

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