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Sportlerumfrage: Erfolgreich auf Wasser, Matte, Bahn und Rasen

14 Kandidaten stehen in diesem Jahr zur Popularitäts-Wahl – bis zum 4. Dezember können nun die Stimmen für „Brandenburgs Sportler des Jahres 2011“ abgegeben werden.

Stand:

Wer sind „Brandenburgs Sportler des Jahres 2011“? Die Sportredaktionen der Potsdamer Neuesten Nachrichten, des RBB, Antenne Brandenburgs, der Märkischen Oderzeitung, der Lausitzer Rundschau, der Märkischen Allgemeinen und des Uckermark- Kurier wollen das – in Kooperation mit dem Landessportbund – ab heute bei der 20. Popularitäts-Umfrage von ihren Lesern, Zuschauern und Hörern wissen. Bis zum 4. Dezember (Poststempel) kann nun gewählt werden; die Sieger und Platzierten werden am 10. Dezember im Potsdamer Inselhotel Hermannswerder geehrt. Hier die Kandidaten:

FRAUEN

Yvonne Englich (RSV Hansa 90 Frankfurt): Die 1,75 m große Ringerin aus Frankfurt (Oder) möchte bei den Sommerspielen 2012 in London gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Olympiazweiten Mirko Englich, um Edelmetall kämpfen. Dass das keine Illusion bleiben muss, hat die 31-jährige zweifache Mutter mit Platz drei Ende März bei den Europameisterschaften in Dortmund bewiesen.

Stephanie Schiller (Potsdamer RG): Endlich hat es geklappt. Seit 2005 gehört die Ruderin zur Nationalmannschaft, doch nie gelang der große Gold-Coup. Nun siegte die 25-Jährige bei den Weltmeisterschaften im slowenischen Bled mit dem Doppelvierer, der schon die gesamte Saison über bei den Weltcups überzeugte. Damit schlug eine jahrzehntelange Paradedisziplin des Deutschen Ruderverbandes ein Jahr vor den Olympischen Spielen in London rechtzeitig wieder den Erfolgskurs ein. Doch Schiller, die an der Uni Potsdam vor dem Abschluss ihres Studiums für Betriebswirtschaftslehre steht, weiß: „Das WM-Gold ist kein Freifahrtschein für London. Dafür muss ich mich erst im nächsten Frühjahr wieder im Einer empfehlen.“ Die Skullerin holte schon 2005 und 2007 jeweils WM-Silber im Doppelvierer. 2008 gewann Schiller, die am Potsdamer Stützpunkt bei Steffen Becker trainiert, Olympia-Bronze im Doppelvierer. 2009 folgte wieder im Doppelvierer WM-Bronze.

Franziska Weber (Kanu-Club Potsdam im OSC): Im Vorjahr im Einer ganz vorn dabei, erwies sich die Rennkanutin in dieser Saison auch als erfolgreiche Mannschafts-Paddlerin. Mit ihrer Freundin Tina Dietze aus Leipzig holte die 22-jährige Studentin bei den Weltmeisterschaften im ungarischen Szeged im Zweierkajak über 500 Meter Silber. „Es war das perfekte Rennen. Alles lief. Wir hätten es kaum besser machen können“, meinte die bei Jochen Zühlke trainierende Franziska Weber, die außerdem im 500-Meter-Doppelvierer gemeinsam mit Dietze, der Karlsruherin Silke Hörmann und der Mannheimerin Carolin Leonhard Vizeweltmeisterin hinter Ungarn wurde. Damit lösten beide deutsche Boote das Ticket zu den Olympischen Spielen 2012 in London. Bei den Europameisterschaften Mitte Juni in Belgrad hatte Franziska Weber zuvor mit dem K2 und K4 bereits zweimal Silber und einmal Bronze erkämpft.

MÄNNER

Philipp Boy (SC Cottbus): 2010 war der Turner der „Überraschungs-Vizeweltmeister“ im Mehrkampf, 2011 hat der 24-Jährige dies eindrucksvoll bestätigt. Bei der WM in Tokio wiederholte Boy Platz zwei erneut hinter dem übermächtigen Japaner Kohei Uchimura. Zuvor hatte der Sportsoldat, der mit Freundin Vivien in Cottbus lebt und in der Stadt zwei Schnell-Restaurants betreibt, schon bei den Europameisterschaften in Berlin Gold im Sechskampf und Silber am Reck gewonnen.

Hans Gruhne (Potsdamer RG): Vom Ersatzmann auf das WM-Podest. Der 23-jährige Schützling des Trainers Steffen Becker hat 2011 gezeigt, dass er mehr als ein Ersatzmann ist. Als der Berliner Eric Knittel wegen einer Bandscheiben-Operation passen musste, rückte der Potsdamer in den deutschen Doppelzweier mit dem Rostocker Stephan Krüger. Beide passten sofort zusammen wie zwei alte Latschen. Gruhne/Krüger wurden auf Anhieb Zweite beim Ruder-Weltcup in Luzern und boten im WM-Finale im slowenischen Bled ein grandioses Rennen. Nur um sechs Hundertstelsekunden mussten sie sich dem neuseeländischen Boot geschlagen geben. Übrigens saßen beide schon bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking im deutschen Doppelvierer, der Rang sechs belegte.

Maximilian Levy (RSC Cottbus): Seit 2006 startet der Bahnfahrer im Elite-Bereich – in jedem Jahr mit internationalem Medaillengewinn für ihn. In diesem Jahr holte er Edelmetall Nummer 14 und 15. Der Cottbuser gehörte bei der WM in Apeldoorn zum Teamsprint-Trio mit René Enders (Erfurt) und Stefan Nimke (Gera), das im Finale Silber hinter Frankreich eroberte, knapp sechs Monate später gewann der Cottbuser erneut mit Silber seine erste Sprint-Medaille bei den Männern.

Ronald Rauhe (Kanu-Club Potsdam im OSC). Auch im vorolympischen Jahr war auf den Ausnahme-Rennkanuten aus Potsdam Verlass – bei den Weltmeisterschaften im August im ungarischen Szeged gewann der 30-Jährige die einzige Medaille für Deutschland auf der 200-Meter-Strecke, die 2012 in London ihre olympische Feuertaufe erleben wird. Im Einerkajak sprintete der bei Clemens Paarmann trainierende Student und Motorrad-Fan nur 13 Hundertstelsekunden hinter dem Polen Piotr Siemionowski und dem Briten Eward McKeever zu Bronze, und mit seiner mittlerweile 21. WM-Medaille seit 1999 sicherte er Deutschland so den Olympia-Startplatz im K1-Sprint in London. Mit seinem neuen Zweierkajak-Partner Jonas Ems von der KG Essen kam er mit nur neun Hundertstelsekunden Rückstand zum Medaillentrio auf Platz fünf, mit der deutschen K1-Staffel belegte er WM-Rang vier.

Thomas Schneider (SC Potsdam): Seine Paraderolle ist der Schlussläufer in der deutschen 4 x 400-m-Staffel. Der gerade 23 Jahre alt gewordene Forster Leichtathlet, der für den SC Potsdam startet, hat mit seinem Kämpferherz bei den Nationalmannschaftseinsätzen in den letzten Jahren das Vertrauen stets gerechtfertigt. 2011 gelang Schneider nicht nur eine Verbesserung seiner persönlichen Topzeit auf 45,56 Sekunden. Im Winter holte er überraschend Silber bei den Hallen-Europameisterschaften über 400 Meter, im Sommer bei den Weltmeisterschaften in Daegu/Südkorea verpasste er zwar die Norm für den Einzelstart, belegte aber mit der deutschen Staffel WM-Platz acht.

TEAMS

SC Potsdam (Bobsport: Seit Jahrzehnten kommen erfolgreiche Bobsportler aus Potsdam. In diesem Jahr aber gelang mit einem eigenen Team die Krönung – mit dem Bayern Manuel Machata als Pilot des SC Potsdam an den Lenkseilen sitzt, rauscht das Team von Erfolg zu Erfolg. Nach einer beeindruckenden Weltcup- Saison gelang bei den Weltmeisterschaften im Februar 2011 in Königssee der große Coup. Nach WM-Silber im Zweier für Manuel Machata/Andreas Bredau holte die Crew im Vierer mit Machata, Bredau, Richard Adjei und Christian Poser gar WM-Gold. Doch mit Kevin Kuske heizt ihnen ein weiterer Potsdamer kräftig ein. Der viermalige Olympiasieger vom SC Potsdam holte bei den WM mit dem Riesaer Thomas Florschütz WM-Silber – zeitgleich mit Machata/Bredau. Im Vierer wurde das Florschütz-Team mit den beiden Potsdamern Kuske und Andreas Barucha, der danach seine Karriere beendete, WM-Siebter.

PSG Dynamo Brandenburg (Judo): Im Duell der beiden stärksten Bundesliga-Mannschaften der Frauen setzte sich die Auswahl von Trainerin Sandra Köppen-Zuckschwerdt Ende Oktober in heimischer Halle zunächst gegen Leipzig durch und gewann dann auch das Finale gegen den JSV Speyer mit 4:2. Es war bereits der vierte Mannschafts-Titel für Dynamo.

FC Energie Cottbus (Fußball): Für die Lausitzer endete der Siegeszug im DFB-Pokal erst kurz vor der Ziellinie – im Halbfinale gegen Zweitligist MSV Duisburg. Zuvor stürmte Energie von Runde zu Runde und warf dabei mit dem SC Freiburg, VfL Wolfsburg und TSG Hoffenheim sogar drei Bundesligisten aus dem Wettbewerb. Höhepunkt war der souveräne 3:1-Auswärtssieg beim Ex-Meister in Wolfsburg.

Frankfurter HC (Handball): Mit Platz sechs nach der Vorrunde und dem damit verbundenen Erreichen des Viertelfinals um die Deutsche Meisterschaft haben die Frankfurterinnen in der vergangenen Saison eines ihrer Saisonziele erreicht, ehe sie am Buxtehuder SV scheiterten. Franziska Mietzner und Mandy Hering gehören zum Stamm der deutschen Nationalmannschaft, die bei der WM in Brasilien den Sprung nach Olympia 2012 in London schaffen will.

SC Cottbus (Turnen): Bereits zum neunten Mal gewannen die Lausitzer im Spätherbst 2010 in Berlin die deutsche Mannschaftsmeisterschaft – gegen den KTV Straubenhardt um Fabian Hambüchen. Damit ist der Club jetzt alleiniger Rekordmeister. In dieser Saison liegen die SCC-Turner erneut gut im Rennen. Neben Spitzenathleten wie Vize-Weltmeister Philipp Boy, Robert Juckel (Olympia-Teilnehmer 2004 und 2008) oder Christopher Jursch (Weltcup-Sieger 2011 Barren Doha) sollen weitere Talente heranreifen.

Turbine Potsdam (Frauenfußball): 20 Jahre Ost, 20 Jahre West: Im Jahr ihres 40-jährigen Bestehens hat die Mannschaft um Trainer Bernd Schröder wieder Vereinsgeschichte geschrieben. Zum zweiten Mal in Folge zog sie ins Champions-League-Finale ein, in dem der Titelverteidiger diesmal Olympique Lyon mit 0:2 unterlag. Zuvor jedoch bestimmte der dreimalige DFB-Pokalsieger das Bundesliga-Niveau mit. Am Ende gewann Turbine mit einem Punkt Vorsprung vor Frankfurt den Deutschen Meistertitel Nummer fünf. Frankfurt revanchierte sich im Pokalfinale 2011 in Köln mit einem 2:1 gegen Potsdam. Nach dem personellen Umbruch im Sommer spielt Turbine in der Saison 2011/12 wieder vorn mit. PNN

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