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Sport: Erfolgreich mit der feinen Klinge
Andreas Gerlach wird morgen in Potsdam 50
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Andreas Gerlach ist seit 36 Jahren auf den Planchen zu Hause – und erfolgreich. Er war mehrfacher DDR-Meister im Degenfechten, zählte neun Jahre zur Fecht-Nationalmannschaft der DDR und wurde 1984 mit dem DDR-Team Zweiter in Budapest, als die Fechter vieler Ostblock- Länder wegen des Olympia-Boykotts von Los Angeles dort ihre „Ersatz-Olympiade“ austrugen. „Das war mein größtes sportliches Erlebnis“, sagt der Deutschlandpokal-Dritte von 2005 und heutige Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Brandenburg (LSB), der morgen 50 wird und dann zu einem Empfang in den Luftschiffhafen bittet.
Eigentlich müsste man sagen, dass Gerlach auf den Planchen genannten Fecht- Bahnen bis 2008 zu Hause war, denn vor zwei Jahren stoppte ihn während eines internationalen Degenturniers der Männer in Ratzeburg ein Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel. „Seitdem habe ich keinen Degen mehr angefasst – aber ich weiß, dass es bald wieder in der Hand jucken wird“, meint der gebürtige Hennigsdorfer, der 1980 die Potsdamer Kinder- und Jugend-Sportschule mit dem Abitur beendete, anschließend ein Journalistik-Studium mit dem Diplom abschloss und ab 1985 zwei Jahre die Fecht-Mannschaft des damaligen Armeesportklubs Vorwärts Potsdam leitete. Nach der politischen Wende stand Gerlach bis 1992 der Bundeswehr-Sportfördergruppe Potsdam vor, ehe er freiberuflich als Journalist – auch für die PNN – tätig war. Seit 1999 ist er als Hauptgeschäftsführer des LSB für den Sport im gesamten Land zuständig. Als seine Hauptaufgaben in seinem Job sieht er „die politische Lobbyarbeit für den Sport sowie die Entwicklung und Umsetzung von Strategien für die Weiterentwicklung des Sports im Land“, so Gerlach.
Der ein Multifunktionär ist, denn ehrenamtlich betätigt er sich unter anderem im Vorstand des Stadtsportbundes und der Sporthilfe Brandenburg, als Vizepräsident des OSC Potsdam und des Brandenburger Fechterbundes, als Aufsichtsratsmitglied des SV Babelsberg 03 und Verwaltungsratsmitglied des 1. FFC Turbine Potsdam. So bleibt für den Vater der inzwischen erwachsenen Kinder Caroline und Florian – die auch selbst mit dem Degen erfolgreich waren und sind – nur wenig Zeit für seine neue kleine Familie daheim in Werder, wo er gemeinsam mit seiner zweiten Frau Marita und dem gestern acht Monate alt gewordenen Sohn Jakob lebt. Größte Herausforderung für ihn sei, „immer wieder gute Bedingungen für die Sportvereine im Land zu schaffen“, erklärt Gerlach, der in der Sportpolitik ähnlich erfolgreich eine feine Klinge zu führen versteht wie bis vor Kurzem als Fechter auf den Planchen. Michael Meyer
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