Landeshauptstadt: Erfolgreiche Mischung
Medizintechnik Miethke feierte 20. Firmenjubiläum
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High Tech in alten Kasernen – dass dabei zukunftsweisendes entsteht, zeigt die Firma Medizintechnik Christoph Miethke GmbH & Co KG. In der alten Garde-Ulanen-Kaserne in der Jägervorstadt werden seit 2004 erfolgreich Ventilsysteme für Hydrocephalus-Patienten gefertigt. Das Unternehmen mit nun 60 Mitarbeitern ist Marktführer in Deutschland und mit ihrem Partner Braun Aesculap weltweit in mehr als 50 Ländern aktiv. In diesem Monat feiert es sein 20-jähriges Jubiläum.
Bei den Betroffenen der Krankheit – gemeinhin als Wasserkopf bezeichnet – baut sich überschüssiges Hirnwasser nicht ab, der Druck im Schädel steigt. Deshalb werden Ventile in den Kopf implantiert, die die Flüssigkeit durch dünne Schläuche unter der Haut in den Bauchraum ableiten. Dort baut der Körper das Hirnwasser ab. Das sei eine der häufigsten neurochirurgischen Operationen, so Firmenchef Christoph Miethke. Sein Erfolg beruht darauf, dass seine Ventile den Abfluss, abhängig davon ob der Patient steht oder liegt, unterschiedlich regeln. Ein spürbarer Fortschritt für die Patienten.
Im Ulanenweg wird aber auch geforscht. Neuestes Resultat ist ein Sensor für das Ventil. Damit kann der Druck im Schädelinneren bei Bedarf gemessen werden. Die Energie für die Messung wird von Außen durch Induktion aufgebracht. Daraus erhofft man sich Erkenntnisse, die über die gefühlte Veränderung des Patienten hinausgehen. Das neue Bauteil sei schon bei 30 Operationen eingepflanzt worden, so Miethke.
Das Ventil soll auch das Kerngeschäft des Unternehmens bleiben. Dennoch wird derzeit an einer Erweiterung gearbeitet. Das Entwicklungsteam arbeitet an Themen wie Knochenwachstum und Medikamentenpumpen. Auch an der Sauerstoffversorgung von ungeborenen Kindern wird geforscht. „Wir werden dann auch irgendwann neue Produkte fertigen“, so Miethke. Die Firma stehe in Kontakt zu Hochschulen und Kliniken. Letztendlich gehe es darum, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern, so Miethke.
Der Erfolg der 20 Jahre sei vor allem der Arbeit vieler Mitarbeiter und Partner zu verdanken, erklärte Miethke. Der Umgang miteinander sei wichtig. Für den Erfolg der Firma sei es entscheidend, dass die Mitarbeiter ihre Ideen und Fertigkeiten voll einbringen. Deshalb müsse man ihnen respektvoll begegnen. Die Arbeitszeit wird flexibel geregelt, um auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu sichern. Außerdem sei die Mischung wichtig. Marco Zschieck
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