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Landeshauptstadt: Erst Stolpersteine, jetzt Grundstein

Stadtpalais in der Brandenburger Straße: Eröffnung Frühjahr 2005

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Stadtpalais in der Brandenburger Straße: Eröffnung Frühjahr 2005 Von Günter Schenke Innenstadt. „Wir mussten viele Steine aus dem Weg räumen, auch größere“, berichtet Friedrich Doré von der Karstadt Immobilien AG über die seit 1995 andauernden Planungen zum Karstadt-Kaufhaus in der Brandenburger Straße. Gestern fand die Grundsteinlegung statt und zwar unter einem Zelt. Erst später soll der Grundstein an die für ihn vorgesehene Stelle des Neubaus transportiert werden. Das Potsdamer Stadtpalais reiht sich laut Doré ein in eine Reihe von Projekten der Karstadt-Quelle AG, in denen der Konzern stärker partnerschaftlich arbeitet. Heutzutage könne ein einzelnes Unternehmen Vorhaben dieser Größenordung gar nicht mehr erfolgreich bewältigen, daher die enge Zusammenarbeit mit der Oppenheim-Esch-Gruppe, mit den RKW-Architekten und mit Hochtief Construction. Und auch bei der Ausstattung innerstädtischer Handels- und Dienstleistungszentren werden Partner in großem Maße einbezogen. In Köln, Erfurt, Kassel und Mühlheim seien damit bereits beste Erfahrungen gemacht worden, erwähnt Doré. Zwanzig weitere innerstädtische Einkaufszentren (EKZ) seien in Vorbereitung. So würden in Leipzig, München und Wiesbaden traditionelle Kaufhäuser in moderne Shoppingcenter mit Erlebnischarakter umgewandelt. Zwei weitere seien in Berlin geplant. Karstadt-Vorstandsmitglied Ralf Pohl gab einen Einblick in das, was die Kunden in dem eigentlichen 8500 Quadratmeter großen Karstadt-Teil des Potsdamer EKZ zu erwarten haben. Im Erdgeschoss werden Waren des persönlichen Bedarfs und Schmuck angeboten, dazu kommen Service-Stationen und Reisebüros. Im ersten Obergeschoss gibt es Herren-, Damen- und Kindermode und im zweiten Obergeschoss Wohnaccessoires, Sport- und Freizeitartikel, außerdem gibt es hier einen Friseur und ein Konfektionsatelier. Die Wegeführung im neuen Haus soll großzügig bemessen sein mit dem besonderen Höhepunkt des Lichthofes. In Letzteren entsteht ein Marktplatz, auf dem das ganze Jahr hindurch Events, also den Verkauf fördernde Veranstaltungen, stattfinden. Mittel- bis hochwertig soll das Sortiment laut Pohl sein. „Und das gilt nicht nur für den Hauptmieter Karstadt, sondern auch für die anderen Geschäfte.“ Zusammen mit den gastronomischen Einrichtungen entstehen Bedingungen für eine hohe Aufenthalts- und Erlebnisqualität, die den Ruf Potsdams als Einkaufsstadt begründen würden, meint Pohl. Mathias Duft, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Hochtief Construction AG in Erfurt berichtet, dass der Bau bisher im Wesentlichen störungsfrei verlaufen ist. Es habe zwar unerwartet eine unter Druck stehende Gasleitung gegeben und eine kleine Havarie in der Jägerstraße, „aber das hat uns nicht aus dem Lot gebracht“. Der Auftrag von Hochtief beläuft sich auf einen Summe von über 22 Millionen Euro, die Investition für das Ganze hat laut Doré ein Volumen von zirka 50 Millionen Euro. Zur Grundsteinlegung war reichlich Prominenz aus Politik und Wirtschaft eingeladen. Ministerpräsident Matthias Platzeck konnte nicht umhin, an die Hauptprobleme zu erinnern, mit denen er sich 1998 bei seinem Antritt als Oberbürgermeister herumschlagen musste. Und dazu gehörte die noch völlig ungeklärte Zukunft des Kaufhaus-Standortes in der Brandenburger Straße. „Eine wunderbare Innenstadt kriegt ein wunderbares Stadtpalais“, konnte er nun feststellen, vergaß aber nicht zu erwähnen, dass Unternehmen wie Strauss und Stoffel die Mutmacher dieser erfreulichen Entwicklung gewesen waren. „Es geht“, stellte Platzeck fest, „man kriegt die Menschen in die Innenstadt zurück.“ Das Stadtpalais werde ein Magnet über Potsdam hinaus werden.

Günter Schenke

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