
© Manfred Thomas
Sport: Erster Dämpfer
Turbine Potsdam startete nur mit einem 1:1 daheim gegen Jena in die neue Frauenfußball-Bundesligasaison
Stand:
Maren Mjelde hätte am Sonntag die Matchwinnerin Turbine Potsdams sein können. „Das Tor war schön, unser Spiel aber nicht“, sagte die Norwegerin nach dem 1:1 (0:1) Potsdams zum Auftakt der neuen Frauenfußball-Bundesliga-Saison daheim gegen den FF USV Jena. Mjelde hatte in diesem Ostduell Jenas Führung durch Ria Percival (41.) nach dem Seitenwechsel ausgeglichen (53.), ehe in der Schlussphase ihr Kopfball nur an die Latte klatschte (83.). So blieb es bei einem ersten Dämpfer für Turbines Hoffnungen auf Platz eins oder zwei am Saisonende, der für die erneute Champions-League-Teilnahme notwendig ist. Zugleich konnten die Potsdamerinnen nicht vom Ausrutscher des Titelverteidigers VfL Wolfsburg profitieren, der am Samstag daheim gegen den FC Bayern München ebenfalls nicht über ein 1:1 (0:1) hinausgekommen war. Erster Tabellenführer ist Bayer Leverkusen nach einem 3:0 (2:0) über den FCR Duisburg.
Jenas Kickerinnen feierten gestern den Punktgewinn im Karl-Liebknecht-Stadion wie einen Sieg. „Wir sind glücklich“, gestand Trainer Daniel Kraus, dessen Truppe im vergangenen Jahr an gleicher Stätte auch durch drei Eigentore 0:6 verloren hatte. „Das war heute ein historischer Erfolg für Jena.“ Und auch Kapitänin Laura Brosius – die 2010 von Turbine zum USV gewechselt war – strahlte. „Wir wollten hier wenigstens einen Punkt holen und haben das dank einer guten Mannschaftsleistung geschafft“, sagte sie.
Stefanie Draws war weniger gut drauf. „Das war heute zu wenig für uns. Vor allem vor der Pause haben wir unser Spiel nicht durchbringen können. In der zweiten Halbzeit haben wir zwar alles nach vorn geworfen, letztlich aber müssen wir mit dem 1:1 zufrieden sein“, erklärte die 25-Jährige, die am Freitagabend nach dem Abschlusstraining in einer geheimen Wahl der Mannschaft zu Turbines neuer Kapitänin gewählt worden war. „Erfahren habe ich das erst am heutigen Sonntag. Es ist für mich ein schönes Gefühl, den Rückhalt der Mannschaft zu haben, ist aber auch eine neue Herausforderung“, so Draws, die mit Jennifer Zietz und Maren Mjelde den Mannschaftsrat bildet.
Im Spiel gegen Jena konnten aber auch dieses Führungstrio nichts gegen die streckenweise Verunsicherung des Favoriten tun. Nach Turbines erster Chance durch Simic und Anonma schon nach 40 Sekunden spielte Jena munter mit, und die Neuseeländerin Percival – die zuvor schon die Latte getroffen hatte (12.)– belohnte dies mit einem Heber aus 18 Metern von rechts ins lange linke Eck. Nach der Pause spielte Potsdam engagierter, drückte Mjelde nach mehreren Turbine-Versuchen das Leder über die Linie. Weitere Chancen blieben aber ungenutzt; auch Jena hatte noch Möglichkeiten. „Wir haben mehr reagiert als agiert, und in Halbzeit eins haben wir keinen Fußball gespielt“, so Trainer Bernd Schröder. „Nach der Pause haben wir es mit der Brechstange versucht. Es war aber zu wenig.“
Turbine: Berger; Singer, Draws, Cramer; Bremer, Wälti, Mjelde, Göransson; Simic (78. Zietz); Evans, Anonma.
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