zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Erster Potsdamer zurück aus Katastrophengebiet Drei Potsdamer THW-Helfer bald in Sri Lanka? /

DRK und Kirchen rufen zu Geldspenden auf

Stand:

DRK und Kirchen rufen zu Geldspenden auf Nach der verheerenden Flutkatastrophe in Südostasien blieb bis gestern Abend weiter unklar, ob sich auch Potsdamer Bürger unter den mehrenen hundert deutschen Vermissten befinden. Anrufe bei Reiseveranstaltern wie TUI oder Thomas Cook sowie der Stadtverwaltung erbrachten keine Ergebnisse: Genaue Angaben seien wegen der Unübersichtlichkeit der Situation noch nicht möglich. Der Potsdamer Thomas Richen, der in der völlig verwüsteten thailändischen Küstenstadt Khao Lak eine Tauchbasis aufbauen wollte, ist wieder in Deutschland. Wie Marina Solpel vom Tauchshop Potsdam in der Berliner Straße erklärte, sei er noch am späten Montagabend per Flugzeug zurück gekehrt und habe sofort seine Mutter in Frankfurt (Oder) besucht. Wie PNN gestern berichteten, ist seine Tauchstation – wie er gegenüber seiner Mutter telefonisch mitteilen konnte – vollkommen zerstört. Unterdessen landete gestern um 18.27 Uhr eine Maschine aus Sri Lankas Hauptstadt Colombo in Leipzig. Ein Bus brachte zwölf Reisende aus Brandenburg und Berlin zum Flughafen Schönefeld. „Wir wissen noch nicht, ob sich unter den Insassen Reisende aus Potsdam befanden“, sagte Ralf Rumschüßel, Dienstgruppenleiter im Lagezentrum des Brandenburger Innenministeriums. Über weitere zurückkehrende Potsdamer wurde zunächst nichts bekannt, die Reiseanbieter verwiesen auf den Schutz der Privatspähre der Betroffenen. „Wer seine Geschichte erzählen will, der soll sich selbst an die Medien wenden“, hieß es in der Pressestelle von Thomas Cook. Unterdessen laufen in Potsdam erste Hilfsmaßnahmen an: Einzelne Helfer vom Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) befinden sich in Alarmbereitschaft. Zurzeit stellt der THW-Landesverband Berlin/Brandenburg/Sachsen-Anhalt ein mögliches Team aus etwa 15 ehrenamtlichen Helfern zur Wasseraufbereitung in Sri Lanka zusammen. Dafür stehen drei Potsdamer in der näheren Auswahl: der Pump-Spezialist René Klostermann, der Infrastruktur-Experte Tasso Mulzer und der Fachberater Jens Beier. „Meine Aufgabe würde es dann sein, als Vermittler zwischen THW und den örtlichen Behörden zu agieren", erklärte Beier gestern. Die Potsdamer Truppe des THW hätte schon Erfahrung mit Krisensituationen, unter anderem in Frankreich und bei den großen Oder-Elbe Fluten. Ob und wann sie genau starten sollen, war gestern Abend noch unklar. Auch vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) ist bis jetzt kein Potsdamer Mitarbeiter im Katastrophengebiet eingesetzt. Allerdings wollte Pressereferent Lübbo Roewer vom DRK-Landesverband Brandenburg, nicht ausschließen, dass noch weitere Helfer-Teams in Südostasien gebraucht würden. Zugleich äußerste sich Roewer zu möglichen Sachspenden: „Sie sind zwar gut gemeint, helfen aber den betroffenen Gebieten nicht“, sagte Roewer. Geldspenden wären sinnvoller, weil sie schneller in die betroffenen Gebiete transferiert werden könnten. Die erforderlichen Hilfsmittel würden dann vor Ort gekauft, so Roewer. Zum Vergleich koste schon das Chartern eines deutschen Flugzeugs für Sachgüter rund 150 000 Euro, was den meisten Teil des Transport faktisch wertlos machen würde. Roewer nannte eine Hilfs-Alternative: „Wenn Menschen nicht nur für sich selbst spenden wollen, dann ist eine Sammelaktion für mehr Gelder am sinnvollsten.“ Wie Pastor Friedrich-Wilhelm Pape von der Oberlin-Gemeinde erklärte, werden die 900 Oberlin-Mitarbeiter zu Spenden, einem „Sonderopfer“, für die Opfer der Flutkatastrophe aufgerufen. Zudem werden die Kollekten zu Silvester für die Opfer in den betroffenen Gebieten bestimmt sein. Laut Pfarrer Friedhelm Wizisla gilt dies auch für die Kollekten in der Pfingstgemeinde.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })