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Landeshauptstadt: Erster Schweinegrippe-Fall

Robert-Koch-Institut: Grippe-Welle breitet sich aus

Stand:

Potsdam hat seinen ersten sogenannten Schweinegrippen-Fall in diesem Jahr. Wie Sozialamtsleiterin Anke Latacz- Blume auf PNN-Nachfrage mitteilte, wurde eine H1N1-Viruserkrankung gemeldet. Dieser Virus-Typ wird als Schweinegrippe-Erreger bezeichnet. Das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnet überdies für die Region Potsdam und den westlichen Berliner Speckgürtel eine stark erhöhte Zahl von Atemwegserkrankung über die wissenschaftlich als Influenza bezeichnete Grippe. Patienten mit Bronchitis und grippalen Infekten nehmen in den Meldepraxen des RKI derzeit stark zu in dieser Region, so die Aussage der RKI-Übersicht.

Potsdam steht demnach vor einer Grippe-Welle. Das bestätigen Latacz-Blume als auch die Pressesprecherin des RKI, Susanne Glasmacher. Allerdings sei die Zunahme dieser Erkrankungen saisonal üblich, so Glasmacher weiter. „Wir werden in den kommenden Wochen sicherlich steigende Zahlen bei Atemwegserkrankungen sowie auch Grippefällen haben“, so die RKI-Pressesprecherin. Die zurückgegangenen Zahlen bei den Erkrankungen zwischen Weihnachten und Neujahr seien eine statistische Schwankung, weil in dieser Zeit viele Arztpraxen nicht geöffnet haben und deshalb keine Nachweise über die meldepflichtige Grippe gemacht würden, sagte Glasmacher. Im Vergleich zur vorigen Grippesaison sind die Zahlen der Atemwegs-Erkrankungen in der ersten Januar-Woche stark erhöht. Allerdings gab es im Winter 2009/2010 bereits im Dezember eine erste große Welle von Erkrankungen, die im Dezember 2010 ausgeblieben war.

Erhöhte Grippe-Aktivitäten werden derzeit insbesondere aus dem Süden und Westen Deutschlands gemeldet. „Es ist davon auszugehen, dass sich die Grippeerreger auf ganz Deutschland ausbreiten“, so Glasmacher weiter: „Meist ist jede Region mal dran.“

Potsdams Sozialamtsleiterin Latacz-Blume empfiehlt noch eine Schutzimpfung, trotz des Starts der Grippe- Welle. Die Zeit bis zum kompletten Aufbau des Schutzes betrage zwar bis zu zwei Wochen, so Latacz-Blume, „aber insbesondere bei Risikogruppen wie Senioren, Schwangeren und chronisch kranken Menschen ist die Grippeschutzimpfung eine wirksame Prophylaxe.“ Das Serum enthalte auch Wirkstoffe gegen die Schweinegrippe. Gegen die Vogelgrippe schützt der aktuelle Impfstoff indes nicht. „Diese Grippeform tritt aber bei uns auch kaum auf, der ist eher in Asien verbreitet“, so RKI-Sprecherin Glasmacher. Auch sie hält eine Impfung zum jetzigen Zeitpunkt „noch für sinnvoll“, denn eine Virus-Welle dauere meist zwischen acht und zehn Wochen. Hausärzte geben die Grippeschutzimpfung ebenso wie das städtische Gesundheitsamt, dort ist eine Impfung jeweils dienstags und donnerstags möglich. Die Krankenkasse zahlt die Schutzmöglichkeit. Kay Grimmer

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