zum Hauptinhalt

Homepage: Erstsemester stürmen Brandenburg Numerus clausus in Berlin sorgt für Ansturm in der Mark

Während die Wirtschaft allgemein die zu geringen Studentenzahlen beklagt, haben Brandenburgs Hochschulen in diesem Herbst einen nie dagewesenen Ansturm von Erstsemestern erlebt. So nahm die Universität Potsdam, größte Einrichtung des Landes, zum laufenden Wintersemester fast 3000 Neulinge auf.

Stand:

Während die Wirtschaft allgemein die zu geringen Studentenzahlen beklagt, haben Brandenburgs Hochschulen in diesem Herbst einen nie dagewesenen Ansturm von Erstsemestern erlebt. So nahm die Universität Potsdam, größte Einrichtung des Landes, zum laufenden Wintersemester fast 3000 Neulinge auf. An der Technischen Universität Cottbus immatrikulierten sich 1000, an der Europauniversität Viadrina in Frankfurt (Oder) 1400 wissenshungrige Schulabgänger. Auch die Fachhochschule (FH) in Brandenburg / Havel hat mit fast 600 Neuzugängen so viele wie noch nie in ihren Reihen. Der Boom Brandenburger Hochschulen ist zu einem erheblichen Teil auf den fast flächendeckenden Numerus clausus (NC) der drei Berliner Unis zurückzuführen. In der Hauptstadt sahen sich Humboldt-, Freie und Technische Universität auf Grund der Sparmaßnahmen des Berliner Senats im Sommer zu diesem Schritt gezwungen. Als einzige Hochschule Brandenburgs beschränkte die Universität Potsdam daraufhin ebenfalls die Zulassung für alle Fächer; in Cottbus herrschte dagegen weiter freie Wahl. „Die NC-Beschränkungen in Berlin haben unseren technischen Studiengängen eindeutig einen Zuwachs verschafft“, gibt die Sprecherin der TU Cottbus, Friederike Rohland, zu. Brandenburgs Hochschulen haben mit den Rekordzahlen ihre Kapazitätsgrenzen erreicht, wenn nicht gar überschritten. Zum Beispiel Potsdam: „Das Aufbauziel für die Universität lag bei der Gründung 1991 bei 8000 Studenten. In diesem Semester liegen wir bei über 16.000“, berichtet Uni-Sprecherin Janny Glaesmer. Mehrere Bauvorhaben an den drei Standorten der Universität sollen wenigstens die Raumknappheit beseitigen. Gleichzeitig sind von den ursprünglich geplanten 260 Professuren nur 190 „ausfinanziert“. Mit ähnlichen Problemen kämpft die FH Brandenburg/Havel. Hier wurden von den zur Gründung 1992 versprochenen 101 Professuren de facto nur 55 geschaffen. „Wir haben in den meisten Studiengängen Überlasten, da kann man nur noch die dafür vorgesehenen Mittel beim Land beantragen und so gegebenenfalls zusätzliche Lehrkräfte finanzieren“, erläutert Pressereferent Stefan Parsch. Die Viadrina in Frankfurt (Oder) öffnete mehr Erstsemestern ihre Türen, als eigentlich möglich. Insgesamt gibt es an der Europauniversität jetzt mehr als 5000 Studenten. Die stellvertretende Pressesprecherin Jana Schwedler sieht die Kapazitäten als erschöpft an. Der flächendeckende Numerus clausus im Land Berlin hat einige Hochschulen in Brandenburg kalt erwischt. Um die Betreuung der Studierenden und Qualität der Lehre zu sichern, wird für die kommenden Semester über mehr Zulassungsbeschränkungen nachgedacht. Darüber entschieden die Hochschulen allerdings nicht autonom, sondern das Wissenschaftsministerium müsste sie absegnen, erklärt der persönliche Referent der Frankfurter Uni-Präsidentin, Peter Krause. Hätte man in Frankfurt (Oder) nicht erst kurz vor Bewerbungsschluss und nur aus der Zeitung von den Berliner Maßnahmen erfahren, wäre es vielleicht schon dieses Semester dazu gekommen. Benjamin Hanke

Benjamin Hanke

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })