Fahrradstadt Potsdam: Es kann angeradelt werden
Die Stadt Potsdam will das Radfahren und den Öffentlichen Nahverkehr stärken - und kündigt neue Stellplätze, Leih-Stationen und den Ausbau von Radwegen an.
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Potsdam - Die Keller werden geöffnet, die Reifen aufgepumpt und die Ketten geölt: Mit Beginn der Fahrradsaison sind viele Potsdamer auf zwei Rädern unterwegs. Und die Stadtverwaltung möchte, dass es noch mehr werden: Am Dienstag startete eine neue Image-Kampagne unter dem Titel „Auto-Korrektur“, durch die mehr Menschen auf Rad, Tram oder Bus umsteigen sollen. „Zielgruppe sind die flexiblen Auto-Affinen“, sagt Norman Niehoff, Bereichsleiter Verkehrsentwicklung. Sprich: Die in Form von Chat-Nachrichten gehaltenen Plakate richten sich an Menschen, die zwar ein Auto besitzen, aber offen für Alternativen sind.
Offizielles Anradeln am 2. April
Die Kampagne ist nur eine von vielen Maßnahmen und Aktionen, die die Stadt in diesem Jahr geplant hat, um Radfahren und den Öffentlichen Nahverkehr zu fördern. Einen Überblick gab Stadtsprecher Markus Klier am Dienstag: Erster Termin ist das offizielle Anradeln am 2. April um 14 Uhr, bei dem auch Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) in die Pedale treten wird. Startpunkt ist der Luisenplatz, von dort aus wird es zwei Routen geben. Interessierte können entweder die 4,5 Kilometer lange „Familien-Route“ am Ufer des Templiner Sees entlang radeln, Fortgeschrittene bevorzugen vielleicht eher die 16 Kilometer lange Tour über Bornim und das Neue Palais.
Gemeinsamer Endpunkt ist die Verkehrswacht am Bahnhof Pirschheide, wo die Teilnehmer ein buntes Programm erwartet: Wer will, kann kostenlos eine Probefahrt auf einem Pedelec machen oder sein Rad vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) durchchecken lassen, für Kinder gibt es einen Fahrrad-Hindernisparcours.
Eine Fahrrad-Leihstation am Bahnhof Pirschheide
Am selben Ort wird es in naher Zukunft auch deutliche Verbesserungen für Radler geben: Frühestens im Mai soll am Bahnhof Pirschheide eine neue Fahrrad-Leihstation entstehen. Auch das Park-and-Ride-Angebot soll verbessert werden. Ab April soll außerdem eine neue Busspur zwischen dem Bahnhof und dem Ortseingang Potsdam gebaut werden. Der Uferweg entlang des unweit gelegenen Seminaris-Hotels wird im Frühjahr eine neue Decke erhalten.
Fahrradfreundlicher werden auch andere Bahnhöfe: Im Juni sollen am Bahnhof Charlottenhof 160 überdachte Rad-Parkplätze entstehen. Weitere Abstellanlagen sind für den Bahnhof Babelsberg sowie in der Innenstadt und in Neu Fahrland geplant. Auch am Bahnhof Medienstadt sollen die Abstell-Möglichkeiten verbessert und eine neue Next-Bike-Station eingerichtet werden. Weitere Next-Bike-Angebote sollen im Laufe des Jahres in Drewitz ausgebaut werden.
Radweg zwischen Wetzlarer Straße und Neuendorfer Straße wird erneuert
Wer häufig mit dem Rad zwischen Schlaatz und Stern unterwegs ist, kann sich zudem freuen, dass Ende 2016 endlich der unbefestigte Radweg zwischen Wetzlarer Straße und Neuendorfer Straße erneuert wird: Der etwa einen Kilometer lange Weg, der südlich parallel zur Nuthe-Schnellstraße verläuft, ist bislang eine reine Holperpiste, der Ausbau war bereits 2008 durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen worden.
Die zahlreichen Maßnahmen zeigen: Die Stadtverwaltung hat das Radfahren seit der 2015 gestarteten „Mobilitäts-Offensive“ als wichtiges Thema erkannt. Auch das Umweltfest am 18. September im Volkspark Potsdam wird unter dem Themenschwerpunkt nachhaltige Mobilität stehen.
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