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Nach Stellwerksausfall: Fahrgäste vermissten Züge und Infos

UPDATE. Erneut hat die S-Bahn mit technischen Problemen zu kämpfen: Am gestrigen Dienstag ging auf der Strecke der Linie S 7 zwischen Potsdam und Berlin-Westkreuz zeitweise nichts mehr.

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Berlin/Potsdam - Gegen Mittag fiel im Bereich des Bahnhofs Wannsee durch eine Stromunterbrechung das elektronische Stellwerk aus und legte den Bahnverkehr für fast zwei Stunden komplett lahm. Die Verbindung ist eine der wichtigsten Pendlerstrecken zwischen Berlin und Brandenburg.

Am Dienstag fuhr lediglich die S 1 weiter planmäßig – aber nur bis Nikolassee. Die Regionalbahnlinien RB 21 und RB 22 fielen zwischen Potsdam-Hauptbahnhof und Potsdam-Griebnitzsee aus, ebenso die Züge des RE 1 zwischen Berlin-Wannsee und Werder (Havel). Die Züge der Linie RE 7 zwischen Dessau und Wannsee wurden nach Potsdam-Hauptbahnhof umgeleitet. Als Ersatz setzte die Bahn 14 Busse ein. Allerdings vermissten Fahrgäste, die auf Bahnhöfen entlang der S7-Strecke warten mussten, Informationen über den Grund für die Zugausfälle, Ausweichmöglichkeiten und Ersatzverkehr.

Nach dem Grund für den Stellwerksausfall suchte die Bahn am Dienstag noch. >Einen Anschlag als Ursache schließt das Unternehmen aus. „Wir entschuldigen uns in aller Form bei den Fahrgästen“, sagte ein Bahnsprecher. Zur Ausfallursache werden mit den Herstellern der Anlagen Gespräche geführt. Zuständig für die Bahnstrecken ist die Konzerntochter DB Netz AG. Erst vergangenen Donnerstag hatte ein Stellwerksdefekt in Ruhleben zu Zugausfällen und massiven Verspätungen bei der S-Bahn geführt. Auch in diesem Fall hatte ein Spannungseinbruch die Rechner im Stellwerk lahmgelegt.

Am Montag kam es am Ostbahnhof in Friedrichshain aufgrund einer Weichenstörung zu Behinderungen. Beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) werden die technischen Probleme äußerst aufmerksam verfolgt. „Wir beobachten das mit großer Sorge, da der Herbst noch nicht richtig angefangen hat und der Winter noch bevorsteht“, sagte ein VBB-Sprecher. Zugleich kritisierte er die Informationspolitik der Bahn gegenüber den Fahrgästen. „Dass die Leute nicht informiert werden, geht gar nicht“, sagte er: „Das ist ein grundsätzliches Problem. Die Bahn muss alles daransetzen, dass die Fahrgäste parallel zur Lösungsfindung informiert werden.“ Die Bahn sei für den Störfall nicht gerüstet. „Das passiert nicht jeden Tag, aber oft genug“, so der VBB-Sprecher. Die Fahrgäste hätten durchaus Verständnis für technische Probleme. „Aber wenn sie hingehalten werden, dann gibt es einfach Ärger. Das geht nicht“, sagte der VBB-Sprecher: „Die Leute wollen nicht dumm am Gleis rumstehen, sondern Auskunft haben, damit sie planen können. Die Pendlerzahlen steigen, wir befinden uns in Konkurrenz zum Auto. Da ist es notwendig, dass die Information läuft.“

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