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Aufwärts. Wo heute nur ein Pfeil klebt, wird bald ein Aufzug gebaut werden.

©  A. Klaer

Landeshauptstadt: Fahrstuhl für Paralympioniken

Potsdamer Sportschule wird für 450 000 Euro barrierefrei umgebaut

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Die Sportschule „Friedrich-Ludwig-Jahn“ ist eine Vorzeige-Einrichtung, allerdings mit einem kleinen Mangel: Die Potsdamer Elite-Sportschule ist nicht barrierefrei. Dieses Defizit wird nun behoben. Am Donnerstag überreichte die brandenburgische Bildungsministerin Martina Münch (SPD) einen Zuwendungsbescheid für den behindertengerechten Umbau der Schule.

Rund 180 000 Euro Landesmittel werden für den Bau eines Fahrstuhls sowie barrierefreier Sanitäranlagen ausgegeben. Die Gesamtkosten dafür betragen 450 000 Euro, die Stadt Potsdam beteiligt sich mit 270 000 Euro. „Dadurch wird es auch für Kinder und Jugendliche im Rollstuhl möglich, sich selbstständig im ganzen Gebäude zu bewegen und gemeinsam mit ihren Klassenkameraden die Ganztagsangebote auch in den oberen Stockwerken wahrzunehmen", so Potsdams Bildungsbeigeordnete Iris Jana Magdowski (CDU). Die städtische Immobilienholding Pro Potsdam hat bereits mit den ersten Planungen begonnen. Starten sollen die Bauarbeiten im Sommer.

Die Sportschule hat sich Inklusion auf die Fahnen geschrieben: Seit 2011 werden hier Schülerinnen und Schüler mit den Förderschwerpunkten „Lernen“ sowie „körperliche und motorische Entwicklung“ betreut. Sechs Schwimmerinnen und Schwimmer mit Handicap lernen derzeit in den Klassenstufen 7, 9 und 10 zusammen mit Handballern, Triathleten und Fünfkämpfern. „Ich glaube, ich spreche für alle, wenn ich sage, dass wir uns sehr über den Umbau freuen“, sagte die betroffene Schülerin Louann Keidel. „Außerdem haben alle Schüler etwas davon – auch die Fußballer und Handballer verletzten sich ja öfter mal.“

Das Fehlen eines Fahrstuhls war bislang allerdings keine dramatische Einschränkung: Aktuell benötigt nur eine Schülerin einen Rollstuhl. Schulleiter Rüdiger Ziemer rechnet jedoch mit einem Zuwachs an Schülern mit Handicap, auch da sich im Luftschiffhafen der Bundesstützpunkt für paralympische Schwimmer befindet: „Wir erhalten viele Anfragen aus anderen Bundesländern von Schwimmern mit Behinderungen.“

Natürlich ist es mit Fahrstuhl und Toiletten in der Schule noch nicht getan: „Der barrierefreie Ausbau soll sukzessive fortgeführt werden“, kündigte Martina Münch an. Konkrete Pläne gibt es zwar noch nicht, aber zwei weitere Baumaßnahmen sind bereits im Gange: „Sowohl der Bereich zwischen Haus der Athleten und Schule sowie zwischen Mensa und Schule werden derzeit barrierefrei umgebaut“, sagt Ziemer. Der Bereich am Wohnheim solle noch dieses Jahr fertiggestellt werden, der an der Mensa 2016. „Wir hoffen, dass es uns gemeinsam mit dem Land gelingt, das Thema Inklusion in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln“, sagte Magdowski.

Ebenfalls barrierefrei werden soll der Wohnheimneubau am Haus der Athleten, der zunächst über zehn behindertengerechte Wohnheimplätze verfügen wird. Das sechsgeschossige Wohnheim soll Platz für 150 Schüler bieten und wird mit dem Haus der Athleten baulich verbunden sein. Bauherrin ist ebenfalls die Pro Potsdam, laut der die Kosten insgesamt 7,2 Millionen Euro betragen; 4,2 Millionen Euro davon stammen vom Land und vom Bund. Im August sei der Neubau voraussichtlich bezugsfertig, so Ziemer. Erik Wenk

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