Landeshauptstadt: Fair gespielt und gewonnen
Angola gewinnt die Schul-WM / Potsdamer Mannschaft im Kinderkanal
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Innenstadt – Angola ist der Sieger der ersten Schul-Weltmeisterschaft im Straßenfußball, das stand gestern um 17 Uhr fest. Die Mannschaft der Bertold-Brecht-Schule aus Nürnberg siegte vor den Amerikanischen Jungferninseln (Hamburg) und Malta (Schildow in Brandenburg). Außer dem Pokal gab es dafür je 2000 Euro für die drei Siegerschulen. Insgesamt waren 58 Schulen zum Finale in Potsdam angetreten.
Die Potsdamer Teilnehmer spielten sich als kubanische Mannschaft mit Platz 13 immerhin ins vordere Mittelfeld. Die Spieler aus der Grundschule Am Pappelhain mussten sich mit ihrer Platzierung aber erst abfinden. Trainerin Michaela Jankowski allerdings war restlos begeistert, dass es das Team „als Außenseiter“ im Finale so weit geschafft hat. Die ganze Schule hatte mitgefiebert, so Jankowski: „Die Spielergebnisse sind per Telefon an die Schule durchgesagt wurden.“ Man werde auf jeden Fall dran bleiben und weitermachen. Ein bisschen stolz erzählte dann auch Pascal, dass seine Mannschaft beim letzten Spiel die vollen Fair-Play-Punkte bekam. Nicht zu vergessen der Medienrummel der vergangenen Tage. Darauf angesprochen, leuchteten die Augen wieder versöhnt: Der Kinderkanal hatte Daniel, Nathalie, Pascal, Rebecca, Saskia und Tung nämlich gefilmt. Das Ergebnis wird am Sonnabend, dem 17. Juni, zu sehen sein, in der Sendung ReläXX um 17.45 Uhr. Oder einen Tag später um 20.40 Uhr. Und bereits am vergangenen Mittwoch war die Mannschaft zu Gast im ZDF-Morgenmagazin.
Das zweitägige Spektakel zum Schul-WM-Finale im Lustgarten, Alten Rathaus und in der Nikolaikirche ging also pünktlich zum Anpfiff der „Großen“ zu Ende. Über ein Jahr lang hatten die Vorbereitungen und Qualifikationsturniere gedauert. Den 205 zumeist deutschen Schulen wurde „ihr“ Land zugelost, das sie im Straßenfußballwettbewerb mit dem Motto „Fair Play For Fair Life“ vertraten. Die „deutsche“ Mannschaft wurde von Schülern aus dem südafrikanischen Pretoria gestellt. Dabei waren die Schüler nicht nur Fußballer, sondern auch „Botschafter“ und informierten erst sich und dann andere über „ihr“ Land. Viele Schulen stellten dafür Kontakte zu den Botschaften oder direkt in „ihr“ Land her. Die Mannschaft Costa Ricas aus Luckenwalde konnte beim WM-Finale in Potsdam sogar mit der Unterstützung von Kindern aus Costa Rica antreten. Insgesamt wurden von den Schülern über 100 000 Euro für bedürftige Kinder gesammelt.
Uli Jäger vom Institut für Friedenspädagogik ist von den Ideen und Aktionen, die deutschland- und weltweit durch die Schul-WM losgetreten wurden, fasziniert. Ein Abschlussfilm plus Buch, in dem die besten Beispiele vorgestellt werden sollen, sei geplant. Ob es eine neue Schul-WM geben wird, kann aber auch Simon Groscurth vom Veranstalter Streetfootballworld nicht sagen: Pläne gebe es schon, es müsse aber ein Rahmen geschaffen werden. Der könnte möglicherweise bereits mit der Europameisterschaft 2008 gegeben sein.
Ob „die Welt“ dann aber wieder nach Potsdam kommt, wie Oberbürgermeister Jann Jakobs zur Eröffnung am Donnerstag vorgeschlagen hatte, steht allerdings noch in den Sternen. Jana Haase
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