Landeshauptstadt: Fancy Drinks im Filmland
Landesmeisterschaften der Barmixer im „Prinz Eisenherz“
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Landesmeisterschaften der Barmixer im „Prinz Eisenherz“ Von Kay Grimmer Babelsberg. Es wurde geschüttelt, gerührt und gecrusht im Prinz Eisenherz. Dazu säuselte Humphrey Bogart sein „Schau mir in die Augen, Kleines“ und brüllte Marlon Brando zur „Meuterei auf der Bounty“. Serviererinnen balancierten Tabletts durch die Massen, auf denen die VID – very important drinks – zu den Juroren gebracht wurden. Im Filmpark Babelsberg wurden die drei besten Barmixer aus Berlin und Brandenburg gesucht! Zwei Vorrunden und ein Halbfinale galt es für die 19 Teilnehmer zu überstehen, in denen sie ihre Drinks in der ziemlich freien Kategorie „Fancy Drinks“ mixen. „Die vorgeschriebenen Regeln sind schnell erzählt: Höchstens sieben Zutaten, bis zu sieben Zentiliter Alkohol und bis 0,3 Liter Gesamtinhalt“, umschrieb der Beisitzer der Deutschen Barkeeper-Union, Bernd Beyer, die Festsetzungen. Die Jury wurde pro Entscheidung neu zusammengesetzt, in den Vorrunden durften sogar „Unkundige“, einfache Besucher, mitbewerten. Nur in den Finalrunden saßen dann allein die Fachleute zusammen und werteten Geschmack, Aroma und Aussehen der Fantasiegetränke „Bounty“, oder „Casablanca“. Im Finale entschieden allein sieben Experten über die drei Besten. Schon als Reminiszenz an den Austragungsort wurden den flüssigen Neukreationen Filmnamen vermacht. Während die Meister ihres Fachs ihre Drinks zusammenmixten, liefen auf einer Videoleinwand passende Filmausschnitte. Die Berlinerin Stephanie Freitag war eine der wenigen Frauen, die am Wettbewerb teilnahmen. „So sechs-, siebenmal habe ich meine Kreation vorher gemixt, um sie perfekt in Farbe und Geschmack zu machen.“ Die 22-Jährige arbeitet seit sechs Jahren hinter dem Bartresen. „Am Anfang war es für einige ungewöhnlich, eine Frau an der Bar zu sehen“, erinnerte sie sich. „Aber wenn ich bewiesen hatte, dass ich es kann, wurde ich stets akzeptiert.“ Das Können ist enorm: Es umfasst allein 150 Standarddrinks, die jeder Barmixer kennen und zubereiten muss. Und genug Hintergrundwissen über die einzelnen Getränke, damit der Drink auch die gewünschte Farbe und den Geschmack erhält. Die Bewertungsskala beim Wettbewerb reichte übrigens von „Exzellent“ bis „Gut“. „Darunter geht es nicht“, erklärt Beyer, „wir haben ja hier nur die besten Mixer aus Berlin und Brandenburg.“ Dazu zählte auch Stephanie Freitag, denn sie konnte neben ihren Kollegen Max Hagen Lendes und Torsten Antes die Jury überzeugen und fährt nun im Juni zu den Deutschen Meisterschaften der Barmixer nach Nürnberg.
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