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Landeshauptstadt: Farbtupfer in der Schullandschaft

Bildungsminister Rupprecht besucht Waldorfschule / Förderchancen für Ganztagskonzept

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Bildungsminister Rupprecht besucht Waldorfschule / Förderchancen für Ganztagskonzept Waldstadt I – Viel haben sie vor, die Vertreter der Potsdamer Waldorfschule. Da das aber bekanntlich ohne Geld nur schwer geht, legten sie sich beim gestrigen Besuch des Bildungsministers Holger Rupprecht ordentlich ins Zeug. Es galt den Brandenburger Minister für Bildung, Jugend und Sport für die Zukunftspläne der Schule zu gewinnen. Denn bis Ende Juni diesen Jahres haben die Bildungsministerien der Länder Zeit, dem Bund im Rahmen des Investitionsprogramms „Zukunft Bildung und Betreuung“ Förderpläne im eigenen Land vorzulegen. In einem Gemeinschaftsprojekt von Bund und Ländern unterstützt das Programm seit 2003 den Auf- und Ausbau von Ganztagsschulen. Für Brandenburg, so ließ der Minister gestern wissen, seien insgesamt 130 Mio Euro Fördermittel bereitgestellt. Bis Ende 2008 könne das Geld von den Schulen in Anspruch genommen werden. Das würde auch gerne die Potsdamer Waldorfschule tun. „Wir haben große Pläne“, ließ Malcolm Hope, Sprecher der Waldorf-Schulleitung die anwesenden Gäste, darunter auch SPD-Landtagsabgeordnete Klara Geywitz, wissen. Das Thema der Zukunft, so Hope, sei das Ganztagskonzept mit neuen Zusatzangeboten für Schüler und Präsenzzeiten für Lehrer. Mit insgesamt 4,7 Mio Euro möchte die Potsdamer Waldorfschule ihre Entwicklungsziele gefördert sehen. Den wesentlichen Förderbestandteil bilden Baumaßnahmen zur Erweiterung des Gebäudes, das neben einem Kindergarten und einem Hort, 230 Waldorfschüler beherbergt. Im Rahmen der Baupläne solle für ein Schülercafé ein Innenhof überdacht werden. Ein großer Multifunktionsraum, ein neuer Speisesaal, aber auch kleinere Räume für Gruppenarbeiten würden dringend benötigt. „Ich halte Waldorfschulen als Farbtupfer in der Schullandschaft für absolut notwendig“, ließ der Minister wissen. Er sei keineswegs Gegner von Schulen in freier Trägerschaft wie landläufig kursiere. Zu einer handfesten Zusage ließ er sich jedoch auch nach dem spielerischen Empfang der ersten Klasse nicht hinreißen. Um die Chancen auf Förderung dürfte es dennoch nicht schlecht bestellt sein. Denn bundesweit, so Malcolm Hope, gelte die Potsdamer Waldorfschule schon längst als Vorbild. Seit einiger Zeit wird hier mit innovativen Konzepten wie dem evaluierende Delegationsprinzip gearbeitet. Das heißt, jeder Mitarbeiter bekommt Entscheidungskompetenzen zugewiesen und wird regelmäßig von Kollegen in seiner Arbeit beurteilt. „So können wir sehen, was wir tatsächlich umsetzen“, erklärte der Mathematiklehrer Thilo Koch gegenüber dem Minister. Eine weitere Neuheit für Deutschland bilde das Portfolioprinzip als Prüfungsmethode. „Das motiviert die Schüler sehr“, so Koch. Vorbereitend auf das Abitur seien Schüler für vier Tage nach Paris gefahren. Die Prüfungsleistung: eine Mappe über die Stadt in französischer Sprache. Mit diesen und anderen Prüfungskonzepten will die Schule eine einheitliche Prüfungskultur etablieren – bis auf Europaebene. Tania Greiner

Tania Greiner

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