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Seriendieb in Potsdam verurteilt: Fast drei Jahre Haft für 28 Kellereinbrüche
In 28 Keller brach ein 28-jähriger Potsdamer ein. Vom Erlös der Beute kaufte er Speed, Cannabis und Kokain.
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Potsdam - Die Beute des Christian K. reicht von einer Golfclub-Mitgliedschaftskarte über Alben mit seltenen Briefmarken bis zum teuren Mountain Bike: In insgesamt 28 Keller ist der 28-jährige Potsdamer zwischen Dezember 2014 und August 2016 eingebrochen. Dabei hat er insgesamt 688 Gegenstände gestohlen. Das Landgericht Potsdam verurteilte den Seriendieb dafür am Dienstag zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten.
Der Hartz IV-Empfänger gab an, seit mehreren Jahren drogensüchtig zu sein. Er habe vorher nicht ausgekundschaftet, welche Gegenstände sich in den einzelnen Kellern befanden, sondern bei Spaziergängen durch Wohnvierteln nach offenen Eingangstüren Ausschau gehalten. Um in die Kellerabteile zu gelangen, zerstörte der 28-Jährige dann in den meisten Fällen mit einem Bolzenschneider die Vorhängeschlösser. In einem Fall konnte er die Holztür allein durch seine Körperkraft aufdrücken.
Ausweise, Zeugnisse und private Briefe
Aus den Kellerabteilen nahm er neben Fahrrädern und elektronischen Geräten oft ganze Kisten voller Dokumente mit, ohne den Inhalt vorher zu kennen. Aus diesem Grund fand die Polizei bei ihm auch eine große Anzahl abgelaufener Dienst-, Mitgliedschafts- und Schülerausweise sowie private Briefe und Zeugnisse. Zu den teureren Gegenständen zählten neben einigen Fahrrädern zwei Zierschwerter im Wert von 14 000 Euro. Die Gegenstände lagerte Christian K. in einem Abstellraum der Wohnung, die er mit seiner damaligen Lebensgefährtin und dem sechsjährigen gemeinsamen Sohn bewohnte, und bot sie privat zum Verkauf an. Von dem Geld, das er dadurch einnahm, kaufte er sich Cannabis, Speed und Kokain.
Auf frischer Tat ertappt
Am 24. Januar 2016 wurde Christian K. zum ersten Mal auf frischer Tat ertappt. Eine Anwohnerin bemerkte den Schein seiner Taschenlampe, als er frühmorgens in den Keller eines Vereinsheims in der Kunersdorfer Straße einbrach, und rief die Polizei. Bei dem anschließenden Gerichtsprozess kam Christian K. zunächst mit einer Geldstrafe davon. Am 17. August 2016 sahen Zeugen ihn jedoch erneut beim Einbruch in den Keller eines Mehrfamilienhauses in Bergholz-Rehbrücke. Beim Eintreffen der Polizei versteckte sich der 28-Jährige hinter einem Schrank, ergab sich aber ohne Gegenwehr, als die Beamten ihn fanden.
Der Angeklagte habe sofort eingeräumt, unter Drogeneinfluss zu stehen und die Tat zur Beschaffung neuer Drogen begangen zu haben, sagte einer der Polizisten im Prozess vor dem Amtsgericht aus. Strafverschärfend wirkte sich aus, dass Christian K. bei der Tat im August ein Messer dabei hatte, das in seinem Gürtel steckte. Zudem sei nach dem ersten Prozess, der auf die Tat am 24. Januar 2016 folgte, keine Einsicht bei Christian K. erkennbar gewesen, stellte die Richterin fest.
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