Landeshauptstadt: FDP-Umfrage: Händler gegen Hütten Diskussion über City-Weihnachtsmarkt
Innenstadt - „Wenn man immer nur mit Dreck schmeißt, was bringt denn das?“ Der Einzelhändler Klaus Conrad aus der Brandenburger Straße zeigte sich sichtlich verärgert über die Ausführungen der Galeristin Ute Samtleben, die bei einer Veranstaltung von FDP und BürgerBündnis am Montagabend am Weihnachtsmarkt in der Brandenburger Straße kein gutes Haar ließ.
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Innenstadt - „Wenn man immer nur mit Dreck schmeißt, was bringt denn das?“ Der Einzelhändler Klaus Conrad aus der Brandenburger Straße zeigte sich sichtlich verärgert über die Ausführungen der Galeristin Ute Samtleben, die bei einer Veranstaltung von FDP und BürgerBündnis am Montagabend am Weihnachtsmarkt in der Brandenburger Straße kein gutes Haar ließ. Nach einer Befragung von 300 Gewerbetreibenden und 170 Antworten durch die FDP und die Initiative Freies Tor schienen sich Ellen Chwolik-Lanfermann für den FDP-Arbeitskreis Innenstadt und Tourismus und Samtleben für Freies Tor ziemlich sicher zu sein, dass man denWeihnachtsmarkt in seiner jetzigen Form kippen kann.
Lanfermann verwies darauf, dass 41 Prozent der Befragten vor ihrem Geschäft auf keinen Fall eine Bude haben wollen und 63 Prozent mit dem Weihnachtsmarkt weniger zufrieden oder unzufrieden seien. Doch gegenüber der letzten Angabe brachte der Ortsvorsitzende Innenstadt/Nord der CDU, Peter Schultheiß, einen schwerwiegenden Einwand vor. „Wenn ich Fragen stelle, bei denen die negative Vorgabe überwiegt, bekomme ich auch negative Ergebnisse.“ Klaus und Ursula Conrad legten nach: „Unsere Kunden loben den Weihnachtsmarkt und sie kommen extra deswegen nach Potsdam. Wenn die auf den Plätzen bleiben, sind wir tot.“
Auch Eva Gerber und Bärbel Schälicke von der AG Innenstadt (Agip), die zusammen mit der Firma Coex den Weihnachtsmarkt ausrichtet, verwahrten sich gegen Anschuldigungen, es werde nicht mit den Händlern gesprochen und der Weihnachtsmarkt habe sich über die Jahre nicht verändert. Kritik sei beachtet und Verärgerungen abgestellt worden. Der Vorwurf, dass Coex-Chef Eberhard Heieck mache, was er wolle, blieb allerdings im Raum stehen. Statt der angekündigten 142 Buden habe er 176 in der Brandenburger Straße aufgestellt, so Samtleben. Auch der mehrfach geäußerte Wunsch, den Weihnachtsmarkt zu entzerren und ihn stärker auf Luisen- und Bassinplatz anzusiedeln, fand bei der Umfrage (56 Prozent) Zustimmung. Zudem wurde gefordert, dass sich die Stadtverwaltung stärker in die Organisation einbringen müsse und das nicht allein der Agip überlassen dürfe.
Stadtverordneter Gerhard Arndt (FDP) mahnte, sich nicht in Streitereien zu verzetteln und den Blick nach vorn zu richten. Für Großveranstaltungen müssten generell geordnete Rahmenbedingungen geschaffen werden. Die Fan-Meile zur Fußball-WM wurde übereinzustimmend als Katastrophe bezeichnet. Einig waren sich FDP und Gäste, dass der Weihnachtsmarkt in der barocken Innenstadt bleiben soll, um die Stadt und das Adventsgeschäft zu beleben.
Wie der Markt künftig gestaltet werden kann, macht die Fraktion FDP/Bürgerbündnis auch davon abhängig, ob es bereits Verträge für die Ausrichtung des Weihnachtsmarktes 2006 gibt. Dies möchte die Fraktion mit einer Kleinen Anfrage nun vom Oberbürgermeister der Stadt beantwortet haben. Die Antwort werde „ein weiteres politisches Handeln im Interesse der Mehrheit der betroffenen Einzelhändler und Gewerbetreibenden“ nach sich ziehen, so die Fraktionsvorsitzende Ute Bankwitz. Die Fraktion möchte außerdem durchsetzen, dass die Ausrichtung von Großveranstaltungen in der Innenstadt „zu keinem Zeitpunkt einer nicht legitimierten Vereinigung“ überlassen werden darf. Hella Dittfeld
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