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Stadtwerkefest: Feiern erwünscht

Das Potsdamer Stadtwerke-Festival soll regionaler, familienfreundlicher und kürzer werden. Eine Umfrage zeigt: 63 Prozent wollen das Fest.

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Es ist ein absolutes Novum: In parteiübergreifendem Konsens unterstützt die Potsdamer Stadtpolitik die Pläne für das Stadtwerke-Festival 2012. „So kann man es ohne Probleme durchführen“, fasste SPD-Fraktionschef Mike Schubert am Mittwochabend im Hauptausschuss offenkundig die Meinung der Stadtverordneten aller Fraktionen zusammen, nachdem Stadtwerke-Chef Wilfried Böhme das Konzept vorgetragen hatte. Dabei sparte Böhme – im Gegensatz zu den Vorjahren unter seinem Vorgänger Peter Paffhausen – auch die Kosten nicht aus. 800 000 Euro haben die Stadtwerke für das dreitägige Festival vom 29. Juni bis 1. Juli kalkuliert, 200 000 Euro davon wollen sie selbst übernehmen. Den Rest würden „Premium Partner“ zahlen, sagte Böhme.

SPD-Fraktionschef Schubert lobte die Offenheit: „Respekt.“ Außerdem sei gut, dass das Festival mehr zu einem Fest für Familien werde und der Sonntag als dritter Festivaltag „ruhig ausklingt“, so Schubert. Er hatte mit der Rathauskooperation aus SPD, CDU, Bündnisgrünen und FDP darauf gedrungen, dass das Festival-Konzept erst dem Hauptausschuss und dann dem Stadtwerke-Aufsichtsrat vorgestellt wird – ursprünglich war es umgekehrt geplant. Die Erst-Präsentation im Hauptausschuss unterstützte dann auch Linke-Fraktionschef und Interims-Vorsitzender des Aufsichtsrats Hans-Jürgen Scharfenberg.

Die Stadtwerke planen für den ersten Abend des Festivals im Lustgarten wie bisher ein Klassik-Konzert. Am zweiten Tag soll gegen 14 Uhr die „Erlebniswelt“ rund um die Angebote des städtischen Konzerns – Energie, Wasser, Entsorgung, Verkehr und Bäder – eröffnen. Um 17 Uhr sollen die Rock- und Pop-Konzerte beginnen: erst ein „regionaler Act“, dann ein „nationaler Jugendact“ und zum Finale ein „hochklassiger“ Musik-Star mit „internationalem Format und positivem Image“. Künstler sind noch nicht verpflichtet, für Gagen sind 440 000 Euro eingeplant. Am Sonntag soll um 14 Uhr ein Kinderprogramm im Lustgarten beginnen, die Bühne soll am Vormittag abgebaut werden. Am Abend bieten die Stadtwerke eine Übertragung des Finales der Fußball-Europameisterschaft an. Dies würde keine Mehrkosten für Technik verursachen, so Böhme. Allein der Sicherheitsdienst müsse bezahlt werden.

Maßgeblichen Einfluss auf die Pläne für das Festival 2012 haben laut Stadtwerke-Chef Böhme die Ergebnisse eine repräsentativen Umfrage unter 1000 Potsdamern (siehe Grafiken, Quelle: Stadtwerke). Sie wurden vom 15. November bis 2. Dezember 2011 telefonisch durch die „mindline energy GmbH“ aus Nürnberg befragt. Das Ergebnis der Umfrage wertete Böhme als „überwiegend positiv“. Demnach kennen 87 Prozent der Potsdamer das Stadtwerke-Festival, 63 Prozent finden, dass es auch künftig stattfinden soll. Zudem haben 54 Prozent der Potsdamer des Festival mindestens einmal besucht. Eher negative Einschätzungen wie „reine Geldverschwendung“, „ist mir egal, ob es stattfindet“ und „Geld lieber anders investieren“ fanden bei zwischen 21 und 29 Prozent der Befragten Zustimmung. Böhme sagte, als Reaktion auf die Umfrage werden die Stadtwerke für die gastronomische Versorgung Potsdamer Unternehmen verpflichten, außerdem solle die „Grundversorgung“ mit Bier und Currywurst günstiger werden. Für die Familien soll es einen Container mit Babywickelraum geben. S. Schicketanz

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