Landeshauptstadt: Fest für Toleranz und Demokratie gegen rechtsextreme DVU
Fußball, Gottesdienst und Bands am Samstag vor Brandenburger Tor / Kirche ruft zu Gewaltfreiheit auf
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Mit einem Straßenfest für Toleranz und Demokratie reagiert die Stadt auf die angekündigte Kundgebung der rechtsextremen DVU. Die Pläne der Verwaltung erklärte gestern Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) vor Journalisten. Demnach findet das Fest am Samstag zwischen 11 und 16 Uhr vor dem Brandenburger Tor statt. „Wir wollen einen bewussten Gegenakzent setzen“, sagte Jakobs.
Das Programm soll entsprechend bunt gestaltet sein. Ab 11 Uhr ist ein Fußballtunier auf zwei Kleinplätzen geplant, für das sich noch bis zum morgigen Donnerstag angemeldet werden kann. Geplant sind daneben Auftritte des Musikkabaretts „Schwarze Grütze“, des Montagsorchesters und der Gruppe Sexta Feira. „Es können sich gern noch Künstler beteiligen“, sagte Jakobs. Ergänzt werden soll das Fest mit einer „Meile der Demokratie“, auf der sich Parteien und Vereine vorstellen können. „Es soll ein Fest der Ignoranz gegenüber Rechten werden“, so Jakobs.
Einen wichtigen Part will dabei auch die Evangelische Kirche leisten. So soll gegen 12 Uhr mittags ein ökumenischer Gottesdienst stattfinden, sagte der Potsdamer Pfarrer Markus Schütte. Ihm sei das Fest wichtig, gerade wegen der Bedeutung des Luisenplatzes als Platz der ersten Demos gegen das DDR-Regime 1989: „Der Platz steht eigentlich für Demokratie“.
Gleichzeitig rief Schütte zu Gewaltfreiheit während der DVU-Kundgebung auf: „Die Gefahr ist nicht unerheblich, dass es zu Ausschreitungen kommt.“ Für den Samstag sind bereits zwei andere Gegenaktionen bekannt. So haben sowohl „solid“, die Jugendorganisation der Partei Die Linke, und die Antifa zu Demos aufgerufen. Jann Jakobs hofft, den Protest bis Samstag noch zu vereinen: „Wir befinden uns in Gesprächen.“ Henri Kramer
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