Landeshauptstadt: Festtagung für obersten Denkmalhüter
Landesdenkmalamt-Chef Detlef Karg wird heute 65
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Cottbus/Potsdam - Aktuelle Fragen des Kulturgüterschutzes sind Thema eines Festkolloquiums, das heute in Cottbus-Branitz stattfindet. Mit dem Treffen von Denkmalschutz-Experten wird auch Professor Detlef Karg geehrt, der heute seinen 65. Geburtstag feiert. Der Direktor des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (BLDAM) war langjähriger Mitarbeiter der damaligen Staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci.
Karg stammt aus dem Havelstädtchen Ketzin. Der heutige Denkmalpfleger hatte zuvor Gärtner gelernt und von 1965 bis 1970 an der Humboldt-Universität zu Berlin Garten- und Landeskultur studiert. Danach wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei den Staatlichen Schlössern und Gärten Potsdam-Sanssouci. Mit seiner Dissertation über die „Entwicklungsgeschichte der Terrassenanlage und des Parterres vor dem Schloss Sanssouci“ und einem Gutachten leistete er wichtige Vorarbeiten für die dann ab 1982 erfolgte Rückführung der Terrassen auf ihre ursprüngliche Gestalt. Statt des „gläsernen Berges“ erhielt die Anlage wieder das heute vertraute Bild mit dem Wechsel aus Fensternischen und Spaliermauern. Bereits als junger Gartenarchitekt bemühte sich Karg, der Öffentlichkeit die Bedeutung und den Wert des gartenkulturellen Erbes nahe zu bringen. So schrieb er 1974 für die Brandenburgischen Neuesten Nachrichten eine mit Holzschnitten und Gartenplänen illustrierte Beitragsserie, in der er die Bereiche des Parks Sanssouci vorstellte.
1975 wechselte Detlef Karg nach Dresden an das Institut für Denkmalpflege. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde er 1991 zum Direktor des neu gegründeten Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege berufen. Seitdem setzte er sich mit großem Nachdruck für die Rettung und Bewahrung der Denkmale im Land Brandenburg ein. So mahnte er in den vergangenen Jahren immer wieder eine bessere personelle und finanzielle Ausstattung der Denkmalpflege an. Kargs Leistungen wurden unter anderem durch mehrere Preise gewürdigt. So erhielt er noch zu DDR-Zeiten, im Jahr 1985, den Fritz-Schuhmacher-Preis der niedersächsischen Universität Hannover. Nach der Wende wurden ihm außerdem Honorarprofessuren an der Technischen Universität in Cottbus und der Fachhochschule Potsdam übertragen.
Die Themen auf dem heutigen Festkolloquium sind breit gefächert. So referiert der einstige Gartendirektor der Schlösserstiftung, Professor Michael Seiler, über „Historische Gärten – tragende Elemente der brandenburgischen Kulturlandschaft“. Auch die „Modellvorhaben der Deutschen Bundesstiftung Umwelt im Kulturgüterschutz in Brandenburg“ sollen beleuchtet werden. BLDAM-Mitarbeiter Robert Graefrath wird zur „Römischen Bank im Park Sacrow“ sprechen. Am Abend ist in der Technischen Universität die Geburtstagsehrung für Detlef Karg geplant. Wilhelm Hüffmeier, Präsident des Gustav-Adolf-Werks, hält den Festvortrag „Man sieht nur, was man weiß – Lob der wissenden Augen“ zu Ehren des 65-jährigen Leiters des brandenburgischen Landesdenkmalamts. Karg hat bereits angekündigt, die Arbeit vorerst weiterführen zu wollen.Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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