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Potsdamer Studenten organisieren Kurzfilmfestival „Emerge and See“ in Berlin

Vierzehn Stunden Film. Die Augen von Festivalleiterin Kirsten Storz leuchten. Für Filmstudenten könne es gar nichts besseres geben als „Filme, Filme, Filme zu sehen“, sagt die 23-Jährige, die an der Potsdamer Uni im sechsten Semester Europäische Medienwissenschaften studiert. Sie organisiert seit diesem Jahr das Kurzfilmfestival „Emerge and See“ im Berliner Kino Babylon. Der Name bedeutet nicht nur „Auftauchen und Sehen“, sondern erinnert auch an „Emergency“, den Notfall.

Das 2000 in London gegründete Festival gibt es seit 2002 auch in Berlin und Budapest. In diesem Jahr ist es zum ersten Mal als „Projektseminar“ an die Uni Potsdam und die Fachhochschule Potsdam (FH) angebunden. Das Organisationsteam erwirbt damit Studien-Punkte, erklärt die Festivalleiterin. Sie wird von 16 Potsdamer Studenten unterstützt.

Zusammen haben sie das Festival in den vergangenen Wochen vorbereitet. Etwa 350 Beiträge seien eingegangen. Davon hat das Team 30 Filme aus elf Ländern ausgewählt. Den Trailer entwickelten Kommunikationsdesigner der FH. Auch der Preis-Pokal „The Eye“ stammt von FH-Student Florian Rühle. Präsentiert werden die höchstens zehnminütigen Wettbewerbsbeiträge in zwei einstündigen Vorführungen. Die Programme mit den Titeln „Dark Desires“ und „Everyday Monsters“ sollen später auch in London und Budapest laufen.

Die düsteren Titel entsprechen der Grundstimmung, findet Storz. Die Themen seien denkbar unterschiedlich: Die Auseinandersetzung mit Krieg und Tod, mit Sehnsucht und Begehren, aber auch mit dem Internet. Etwa die Hälfte der Beiträge sind Animationsfilme.

Damit setzt sich „Emerge and See“ von den geschichtsträchtigen Potsdamer „Sehsüchten“ ab. Auf einen Vergleich lässt sich die Festivalleiterin nur ungern ein: Während „Sehsüchte“ eher das klassische Filmhochschul-Publikum habe, wende sich „Emerge and See“ eher an Designstudenten. Dass die ihre Filme im Kino zeigen können, bedeute für viele eine Motivation. Denn in Zeiten der Internet-Film-Plattform „You Tube“ gingen gute Beiträge in der Masse unter.

„Studenten versuchen, Studenten zu helfen“, bringt die Festivalleiterin den Hauptgedanken auf den Punkt. In diesem Jahr gibt es deshalb auch erstmal die Bestandteile „Campus“ und „Career“. „Wir wollen uns erweitern“, erklärt Storz.

Bei „Campus“ werden sich die Medienbereiche von zehn Hochschulen aus den drei Festivalländern vorstellen: Allerdings nicht nur mit den konventionellen Messeständen, sondern auch mit filmischen Zusammenschnitten. Für interessierte Abiturienten sei das ideal, so Storz.

Im Career-Teil geht es um die Zukunft nach der Hochschule: Sieben Vorträge stehen auf dem Programm. In den Workshops im Studiokino sind unter anderem Lizenzverträge oder „Die Ränder des Kinos“ Thema. „Es ist ein Mix aus Theorie und Praxis, mit Karriere-Tipps von Dozenten und Profis“, erklärt Storz.

17 Filmemacher kommen nach Berlin. Für mehr fehle momentan noch das Geld: „Unser Ziel ist es, dass wir irgendwann einmal alle einladen können“, sagt Storz. Denn das trage wesentlich zur Atmosphäre bei findet sie. Genau wie das Wetter: „Als Filmfestival hofft man natürlich auf schlechtes Wetter.“ Jana Haase

Heute und morgen ab 11 Uhr im Berliner Kino Babylon, Rosa-Luxemburg-Str. 30, Nähe Alexanderplatz. Preise ab 4 Euro. Programm unter www.emergeandsee.org.

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