Landeshauptstadt: Filmmuseum ehrt Kurt Maetzig Defa-Mitbegründer
feiert 100. Geburtstag
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Innenstadt - Das Filmmuseum zollt dem Regisseur und Defa-Mitbegründer Kurt Maetzig zu dessen 100. Geburtstag am 25. Januar Tribut. Die Einrichtung will Maetzig, der auch Gründungsdirektor der Deutschen Hochschule für Filmkunst, der heutigen Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Babelsberg, ist, aus diesem Anlass mit einer Filmreihe ehren, teilte das Museum mit. Die Reihe beginnt mit einer Festveranstaltung am 28. Januar, zu der Maetzig zu einem Gespräch mit dem Linken-Politiker Gregor Gysi erwartet wird.
Kurt Maetzig wurde am 25. Januar 1911 in Berlin geboren. Schon im Betrieb seines Vaters, einem Filmkopierwerk erwarb er Kenntnisse über die Filmherstellung. In München studierte er Chemie, Ingenieur-, Volks- und Betriebswissenschaften und an der Pariser Sorbonne Soziologie, Psychologie und Jura. 1937 wurde ihm die Arbeit beim Film von den Nazis verboten. Seine aus einem jüdischen Elternhaus stammende Mutter nahm sich später das Leben, um sich dem Zugriff der Gestapo zu entziehen. 1946 gehörte Maetzig zu den Gründern der Defa, dem Filmstudio der DDR mit Sitz in Babelsberg. Er entwickelte in dieser Zeit unter anderem den „Augenzeugen“, die erste deutsche Wochenschau nach dem Krieg.
Sein Film „Ehe im Schatten“, der erste deutsche Nachkriegsfilm, der sich mit dem Antisemitismus auseinandersetzte, erhielt als erfolgreichster Nachkriegsfilm des Jahres 1947 den ersten Bambi nach dem Krieg. Das langjährige Vorstandsmitglied des Verbandes der Film- und Fernsehschaffenden der DDR wurde für seine Filme mehrfach ausgezeichnet. Im Laufe seiner Karriere drehte er sowohl linientreue Propagandafilme wie „Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse“ als auch Systemkritisches wie „Das Kaninchen bin ich“, dessen Aufführung von der SED verboten wurde. PNN / epd
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