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Landeshauptstadt: Filmmusik, Kaminer und Wodka

Der neu gegründete Verein „Kultur Alexandrowka“ plant ein russisches Fest in der Kolonie

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Alexandrowka – Ein Orchesterprogramm mit russischer Filmmusik, der Schriftsteller und DJ Wladimir Kaminer und ein Moskauer Brass-Orchester: Das sollen die Höhepunkte des „Festes der Russischen Kultur“ in der Kolonie Alexandrowka sein, sagte Meike Mieke gestern anlässlich eines Empfanges in Alexandrowka. Ziel war die Werbung von weiteren Sponsoren für das Fest. Eingeladen hatte der im Oktober 2007 gegründete Verein „Kultur Alexandrowka“, dessen Geschäftsführerin Meike Mieke ist.

Zehn Mitglieder aus Potsdam, Werder und Berlin zähle der Verein momentan, sagte Vereinsvorsitzender Lutz Andres, selbst „Kolonist“. Der Verein will sich der sich der Förderung von Kunst und Kultur sowie der Denkmalpflege in Alexandrowka widmen. Die Gemeinnützigkeit sei bereits anerkannt, so Andres.

Mit dem Fest am 28. Juni soll an die Veranstaltung vom vergangenen Jahr angeknüpft werden, sagte Vereinschefin Mieke gestern: Die Besucher erwarte eine Tag mit „Festivalcharakter auf relativ hohem Niveau, verbunden mit Feier, Vergnügen und Wodka“. Sie rechne mit bis zu 4000 Besuchern – 2007 waren es 1200.

Unterstützung hat sie von der Veranstaltungsfirma „Global Sunshine Entertainment“, die eine Bühne und die erforderliche Technik zur Verfügung stellen, wie Geschäftsführer Matthias Maurer bestätigte. Robert Wehmeier wird mit seiner russischen Märchenstand „Traktir Imperial“ für authentische Küche sorgen – inklusive „Baltika“-Bier aus Sankt Petersburg und Tee aus dem Samowar. Auch eine Jurte von acht Metern Durchmesser will Wehmeier nach Alexandrowka bringen. Sein Märchenstand sei auf dem Berliner „Karneval der Kulturen“ 2007 als „schönster Stand“ ausgezeichnet worden, so Wehmeier.

Aber auch andere „Kolonisten“ haben ihre Beteiligung zugesagt: So wird es im Haus 4 einen „Künstlerinnenhof“ mit Fotografie und Grafikdesign geben, den Catharina Schüßler und Michael Sämann, die das Haus bewohnen, organisieren. Oberbürgermeister Jann Jakobs werde das Fest eröffnen, so Mieke.

Ein russisches Fest in der Alexandrowka könnte irgendwann zum „festen Inventar“ im Potsdamer Feierkalender gehören, hofft Meike Mieke. Ein Antrag auf Kulturförderungsmittel sei von der Stadt allerdings abgelehnt worden. Mieke hofft nun auf private Sponsoren, die gestern bei dampfendem Apfeltee und herzhafter Borschtsch-Suppe zum Ortstermin in Alexandrowka geladen waren.

Den weitesten Anreiseweg hatte dabei bestimmt Andrej Baluchtin. Der Projektleiter der Mineralölgesellschaft „Complex Oil“ war aus der russischen Millionenmetropole Nischni Nowgorod nach Potsdam gekommen – auf Anregung der russischen Botschaft in Berlin, wie er erzählte. „Beeindruckt“ zeigte sich Baluchtin von den Holzhäusern im russischen Stil: „Die Häuser sehen so ähnlich aus wie bei uns – nur viel sauberer“, sagte er. Ob seine Firma das Fest unterstützen wird, entscheide sich in den kommenden Wochen. Jana Haase

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