Landeshauptstadt: Filmpark schreibt wieder schwarze Zahlen
Fuchur hat Glück gebracht: Acht Millionen Euro Umsatz 20 Monate nach dem Eigentümerwechsel Geschäftsführer Schatz plant gläsernes Kinderradio, eine Veranstaltungshalle und mehr Entertainment
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Fuchur hat Glück gebracht: Acht Millionen Euro Umsatz 20 Monate nach dem Eigentümerwechsel Geschäftsführer Schatz plant gläsernes Kinderradio, eine Veranstaltungshalle und mehr Entertainment Babelsberg - Friedhelm Schatz lehnt an der Filmrequisite Fuchur, dem Glücksdrachen aus dem Film „Die unendliche Geschichte“, der 1993/94 in Babelsberg gedreht wurde, als er am Dienstag die Bilanz der diesjährigen Filmpark-Saison bekannt gibt und seine zahlreichen Zukunftspläne ankündigt. Vor zwanzig Monaten ist er Eigentümer des Filmparks geworden. Mit seiner ersten Saison nach der Übernahme ist er durchaus zufrieden. Der Drache hat Glück gebracht. Der Filmpark hat schwarze Zahlen geschrieben, acht Millionen Euro Umsatz gemacht, berichtet Schatz. Rund 800 000 Euro bleiben für Reinvestitionen, wenn Steuer und Abschreibungen abgerechnet sind. Auch die Talfahrt der Besucherzahlen ist laut Schatz gestoppt. Mit 320 000 Besuchern von April bis Oktober kann der Filmpark einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Durchschnittlich 1509 Besucher wanderten täglich durch den Filmpark. Im letzten Jahr waren es zwölf weniger. Die positive Entwicklung sei auf Umstrukturierungen zurückzuführen, die operativen Kosten seien um 20 Prozent gesenkt worden. Der Filmpark habe die Tarife von Freizeit- und Entertainment-Unternehmen übernommen und Gehälter entsprechend gekürzt. Gleichzeitig stieg die Mitarbeiterzahl von April 2003 bis Oktober 2004 von 173 auf 200. Allerdings sind weniger Mitarbeiter als bisher fest angestellt. Auch einige Neuheiten hatte der Park 2004 im Programm. Unter anderen die TV-Show, in der sich die Besucher als Star inszenieren können, und das 4-D-Action-Kino. Beide Aktionen seien ein Renner. Insgesamt ging Schatz die positive Entwicklung allerdings zu langsam. „Verlorene Marktanteile lassen sich schwer zurückgewinnen“, weiß der Geschäftsführer. Noch weit ist der Filmpark von den 560 000 Besuchern im Boomjahr 1999 entfernt. Doch Schatz hat einige Pläne, die das Unternehmen auf den richtigen Weg bringen sollen: Ein gläsernes Kinderradio im Park, das 15 Stunden live berichtet, zum Beispiel. Die Lizenz wurde ihm und den beiden Konzeptern des Radios in Aussicht gestellt. Derzeit wird die Finanzierbarkeit geprüft, am 10. Januar steht die endgültige Entscheidung der Medienanstalt Berlin-Brandenburg an. Der neue Sender soll zum Kindertag am 1. Juni 2005 auf Sendung gehen. Im nächsten Jahr will Schatz den Filmpark zudem mit speziellem Programm auch im Winter zu öffnen. Bisher laufen in den kalten Monaten nur Fremdveranstaltungen in der Caligari-Halle und im Erlebnis-Restaurant „Prinz-Eisenherz“. Weiter soll im Eventbereich statt der bisherigen 500 000 Euro im nächsten Jahr eine Million Euro Umsatz gemacht werden. Der Geschäftsführer kann sich auch gut vorstellen, den Filmpark in Filmproduktionen einzubringen, durch Mitfinanzierungen oder Kulissenbau oder Dekoration. Darüber hinaus soll eine große Veranstaltungshalle vor dem Gelände des Vulkans entstehen. „Die kann Potsdam gut gebrauchen. Dann müssen Feste wie das Jubiläum der Filmhochschule nicht auf zwei Orte verteilt werden“, meint Schatz. Noch mehr Medien- und Entertainment-Unternehmen sollen sich um den Filmpark herum ansiedeln. In einer Studentenwerkstatt werden Ideen für die Entwicklung des Geländes gesammelt. Der Standort sei ideal für ein solches Vorhaben, sagt Schatz. Nicht zufällig lehnt er bei seiner Präsentation an dem symbolischen Glücksdrachen. Marion Hartig
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