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Landeshauptstadt: Firma mit Format

Das auf großformatige Drucke spezialisierte deutsch-schwedische Familienunternehmen „Big Image Systems“ ist nach Babelsberg gezogen

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Babelsberg - So familiär und gleichzeitig international geht es bei Betriebseinweihungen selten zu: Mit schwedischem Büffet, einer singenden Schwiegertochter und Gästen aus ganz Europa feierte die deutsch-schwedische Spezialdruckfirma „Big Image Systems“, die sich mit Opern- und Filmkulissen bis nach Tokio und Hollywood einen Namen gemacht hat, am Dienstag den Umzug von Stahnsdorf nach Babelsberg. Betriebsleiter Manfred Müller begrüßte die Gäste in der Wetzlarer Straße 46 in Deutsch, Schwedisch, Englisch, Französisch und Italienisch. Und Firmengründer Werner Schäfer, der 1961 kurz vor dem Mauerbau aus Ostberlin nach Schweden emigriert war und das Unternehmen dort 1987 ins Leben gerufen hatte, brachte nicht nur seine komplette Familie bis hin zu den sechs Enkeln mit, sondern auch alle rund 30 Firmenmitarbeiter aus dem Betrieb in Täby bei Stockholm.

In Babelsberg haben die Spezialdruckmaschinen nicht nur mehr Platz – gab es in Stahnsdorf noch 1400 Quadratmeter, sind es hier 3400 Quadratmeter Fläche –, in der Medienstadt fühle sich das Unternehmen durch viele Aufträge für die Filmbranche auch zu Hause, sagte Müller. Die 1995 in Stahnsdorf gestartete Big-Images-Filiale hatte bereits für Roman Polanskis Drama „Der Pianist“ Drucke angefertigt. Schlagzeilen machte später die Kulisse der Sixtinischen Kapelle für den italienischen Film „Habemus Papam“. Aber auch an Opernhäusern sind die Großformate gefragt: Broadway-Produktionen, die Oper in Tokio oder erst in diesem Jahr die Salzburger Festspiele zählen zu den Auftraggebern.

Künftig kann das Unternehmen, das in Babelsberg 25 Mitarbeiter beschäftigt, sogar noch größer drucken: Bis zu zwölf Meter breite und praktisch endlose Stoffbahnen kann der gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin entwickelte „Infinitus“ bedrucken. Wie ein gigantischer Tintenstrahldrucker wirkte die Maschine bei der Vorführung. Für eine Fläche von zwölf mal 50 Metern braucht sie acht bis neun Stunden.

Henning Heidemanns, Staatssekretär im brandenburgischen Wirtschaftsministerium, begrüßte die Entscheidung für Babelsberg. Der Standort könne sich dadurch besser international vernetzen. Auch Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) zeigte sich erfreut über den Zuzug.

Für Brandenburg habe man sich in den 1990er-Jahren auch aufgrund der guten Förderbedingungen entschieden, sagte Schäfer. Unterstützung gab es jetzt wieder für den Umzug: Über den Zeitraum von drei Jahren erhalte die Firma 1,4 Millionen Euro Fördermittel, so Betriebsleiter Müller. Weitere 600 000 Euro Eigenmittel investierte man in den Umbau der hallenartigen Räume. Bis zum Freitag lädt Big Images zu den „Tagen der offenen Tür“ ein. Jana Haase

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