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Links und rechts der Langen Brücke: Fluxus ist Bewegung

Links und rechts der Langen Brücke Klaus Büstrin über ein Museum, das sich in Potsdam etabalieren will Bereits in den neunziger Jahren ging ein Raunen in Potsdam um, dass ein süddeutscher Mäzen seine Sammlung mit exppressionistischer Malerei gern in der brandenburgischen Landeshauptstadt für immer zeigen möchte. Jedoch nur im Kutschstall am Neuen Markt.

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Links und rechts der Langen Brücke Klaus Büstrin über ein Museum, das sich in Potsdam etabalieren will Bereits in den neunziger Jahren ging ein Raunen in Potsdam um, dass ein süddeutscher Mäzen seine Sammlung mit exppressionistischer Malerei gern in der brandenburgischen Landeshauptstadt für immer zeigen möchte. Jedoch nur im Kutschstall am Neuen Markt. Man hatte aber andere Pläne mit diesem historischen Gebäude. Und sie wurden bekanntlich verwirklicht. Der unbekannte Mäzen zog sich zurück. Potsdam musste auf die kostbare Sammlung verzichten. Dieser Tage kündigte Oberbürgermeister Jann Jacobs an, dass ein Berliner Unternehmer mit seiner Firma nach Potsdam ziehen werde, samt einer umfangreichen Sammlung, die sich ganz Fluxus-Künstlern widmet. Diese sind zwar nicht so betagt wie die Expressionisten, dafür könnte es sein, dass man sich an ihren Exponaten aber eher reibt. Vielleicht. Denn noch sind sie der Öffentlichkeit nicht bekannt. Mäzen Heinrich Liman hält sie unter Verschluss. Erst im Sommer 2006, wenn das Automobil aus Aluminium in die Schiffbauergasse „fährt“ und zum Stehen kommt, werden sie in einer Dauerausstellung gezeigt, ohne dass dafür öffentliche Gelder in Anspruch genommen werden.. Vielleicht kommt bei Potsdamern Freude auf, dass der private Sammler Heinrich Liman seine Kunstwerke in dieser Stadt für immer zeigen möchte. Sicherlich, Fluxus-Kunst von Wolf Vostell, Nikki de St. Phalle, Christo oder Emmet Williams ist nicht jedermanns Sache, aber wo in Europa findet man ein eigenes Museum für diese Kunstrichtung. Nur noch in Spanien. Limans Sammlung könnte auch so manchen Touristen nach Potsdam locken, der nicht nur Sanssouci in Augenschein nehmen will. Der Kulturausschuss hat sich bereits für das Museum in der Schiffbauergasse positiv ausgesprochen. Es soll zwischen dem Waschhaus und dem Theater sich ansiedeln. Die Waschhaus-Vertreterin äußerte jedoch in der Ausschusssitzung ihre Bedenken zum Museum. Ihrer Ansicht nach, sollte man sich mehr um junge Kunst kümmern. Und überhaupt, ein Museum: sie hätte am liebsten überhaupt keines an diesem Kulturstandort. Dabei dachte sie wohl an ihre eigene Einrichtung, die auch wechselnde Ausstellungen mit neuer Kunst zeigt. Das Museum als Konkurrenzunternehmen zum Waschhaus? Im Gegenteil, es sorgt für mehr Farbigkeit. Das T-Werk, die fabrik, das Hans Otto Theater beschäftigen sich doch allesamt mit Theater. Konkurrenzunternehmen? Freuen wir uns über die Ankündigung des Oberbürgermeisters und Limans. Reden wir aber bitteschön nicht wieder alles kaputt, denn dies hat in Potsdam auch Tradition. Aber sprechen wird man mit Sicherheit über das Aluminiumauto, das auch nicht jedermanns Sache ist. Denn die Potsdamer sind bekanntlich auf „Blechblüchsen“, in denen Kultur stattfindet, nicht gut zu sprechen. Aber vorstellen kann man sich schon, dass Vostells Arbeiten in einem Auto gut platziert sind. Schließlich war der Künsteler ein Freak in der Auseinandersetzung mit dem Automobil.

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