Landeshauptstadt: Frauen-Notunterkünfte ausgelastet
Das Autonome Frauenzentrum bietet Hilfe, Beratung und Kulturveranstaltungen
Stand:
Die vier Wohnungen im Frauenhaus sowie zwei Zufluchtswohnungen für Frauen in Notsituationen waren auch in diesem Jahr stark ausgelastet. „Wir hatten mehr Anfragen als Plätze“, sagt die Leiterin des Autonomen Frauenzentrums Potsdam, Heiderose Gerber, in ihrem Resümee für 2013. Insgesamt suchten 40 Frauen und 39 Kinder Schutz vor häuslicher Gewalt. Etwa 180 Frauen, auch aus dem Umland, nahmen die Beratungsangebote des Frauenzentrums in Anspruch, suchten persönlich, telefonisch oder per Mail Rat und Hilfe.
Frauennotunterkünfte und Beratung sind nur zwei Angebote des Zentrums. Fast 3500 Mädchen aus 13 verschiedenen Herkunftsländern besuchten beispielsweise den Mädchentreff Zimtzicken – dort können sie sich nicht nur bei Hausaufgaben oder dem Schreiben von Bewerbungen helfen lassen. Es wird Theater gespielt, es finden Ausflüge statt, gemeinsam wird Potsdam erkundet. In diesem Jahr wurden auch Reisen nach Polen und Sylt unternommen.
Im Frauenkulturzentrum Prima Donna in der Schiffbauergasse finden zudem regelmäßig öffentliche kulturelle Veranstaltungen statt. Fast 9300 Besucher und Besucherinnen kamen zu etwa 300 Veranstaltungen: Lesungen, Konzerte, Filmvorführungen und Ausstellungseröffnungen. Das Angebot, in den Räumen Kunst zu zeigen, ist allerdings Frauen vorbehalten. Besonderes Augenmerk wird von den Initiatorinnen auf Begegnungen gelegt: So kamen am Frauentag im März ehemalige Häftlingsfrauen aus dem KZ Ravensbrück zu Besuch. In Kooperation mit dem Bauverein Winzerberg wurde die Walpurgisnacht erstmalig auf dem Potsdamer Winzerberg organisiert. Auch politisch engagierte man sich, das Frauenzentrum beteiligte sich an der internationalen Frauenwoche im Herbst und nahm an der weltweiten Kampagne „One Billion Rising“ teil. Dazu wurde ein Kurzfilm kreiert und im Kino Thalia gezeigt.
Als Dauerproblem sehen die Mitarbeiterinnen des Zentrums den Wohnraummangel in Potsdam. Gerade für Frauen mit Kindern sei es schwer, bezahlbare Wohnungen zu finden. Steffi Pyanoe
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: