
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Freie Fahrt für Radler
Potsdam will Europaradweg weiter ausbauen
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Europas Radfahrer sollen besser durch Potsdam rollen können. In den vergangenen Monaten waren Mitarbeiter der Stadt damit beschäftigt, Gefahrenstellen auf dem Potsdamer Abschnitt des Europaradweg R1 entlang der Havel zu entschärfen und überwucherndes Grün zurückzuschneiden. 2012 soll dann mit dem Ausbau eines etwa 720 Meter langen Wegeabschnitts zwischen der Kastanienallee und der Straße Im Bogen begonnen werden. Das sagte Potsdams Baubeigeordneter Matthias Klipp (Bündnisgrüne) gestern bei einer Radtour vor Ort.
Der Europaradweg verbindet Sankt Petersburg und Boulogne-sur-Mer in Frankreich. Etwa 3500 Kilometer ist der R1 lang, knapp 20 Kilometer der Strecke führen von der Glienicker Brücke bis zum Campingplatz Sanssouci am Gaisberg durch Potsdam. „Der R1 ist eine der wichtigsten Radwegeverbindungen in der Stadt“, erklärte Klipp. Der Weg habe eine doppelte Bedeutung für Potsdam: Er locke Fahrradtouristen an und führe auch die Potsdamer von A nach B.
Umso ärgerlicher ist es, dass das Radeln nicht auf allen Potsdamer Abschnitten so leicht fällt, wie auf dem erst im vergangenen Jahr eröffneten Teilstück an der Villa Karlshagen. Hier können Radler auf glattem Asphalt am Ufer entlangrollen. Diese Wegequalität wolle man langfristig auf weiteren Teilabschnitten erreichen, kündigte Klipp jetzt an.
Rund 150 000 Euro soll der Ausbau des Abschnitts zwischen Kastanienallee und Im Bogen kosten. Die Stadt will sich um Landesfördergelder bewerben. Der Abschnitt soll mit Asphalt hergestellt werden. Die Alternative, wassergebundener Schotter, lehnt Klipp ab. Zwar sei der Schotterweg günstiger, die Instandhaltung jedoch teuer. Einmal im Jahr müsse die Decke gepflegt werden. Im Winter problematisch: Auf der wassergebundenen Decke kann kein Schnee geschoben werden. Langfristig könnte abgestreuter Asphalt – Asphalt in den Kiesel eingewälzt sind – eine Alternative sein, um das natürliche Aussehen zu erhalten, so Klipp.
Bevor der Abschnitt zwischen Kastanienallee und Im Bogen 2012 erneuert wird, wurden in diesem Jahr hier noch einmal die Löcher gestopft. Am früheren Stadthafen wurden Betonplatten ausgebessert, am Reinhold-Mohr-Ufer die wassergebundene Decke aufgebessert und überbreite Hecken gestutzt.
Zu tun gibt es noch auf den Abschnitten des R1 in der Stadt: So reihen sich auf dem Weg entlang der Breiten Straße Loch an Loch. Langfristig wolle man auch dieseAbschnitte verbessern, sagte Klipp – so wie auf der Mangerstraße: Seien die Sanierungsarbeiten hier abgeschlossen, dann solle der Europaradweg hierher umgelegt werden, weg von der Charlottenstraße. Tobias Reichelt
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