Sport: Freifahrtschein
USV-Volleyballer mühelos zum 3:0 über Waldstadt
Stand:
Zweimal im Jahr vollzieht sich dieses Schauspiel, an dem die volleyballinteressierte Öffentlichkeit der Stadt stets sehr viel zahlreicher als zu den sonstigen Heimspielen der Männer-Regionalligisten WSG Waldstadt und USV Potsdam Anteil nimmt. Gab es während der vergangenen beiden Derbys in Fünf-Satz- Spielen jeweils einen Sieg für jede Vertretung, wurde das neuerliche Kräftemessen am vergangenen Samstag zu einer klaren Angelegenheit für den USV Potsdam. Der in vollständiger Besetzung antretende Favorit kam vor 400 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee dank konzentriertem und weitgehend fehlerfreiem Spiel zu einem hochverdienten 3:0 (25:17, 25:22, 25:22).
Der deutlicher als erwartet ausfallende Erfolg der Altmeister über die diesmal chancenlosen Heißsporne der WSG Waldstadt war Resultat guter Abwehrarbeit und klarer Vorteile am Block. Überdies verfügte der Gastgeber nicht über die Wucht und Variabilität der Angreifer Andreas Jurisch und Andreas Scheuerpflug.
Speziell Jurisch wirkte, als sei er einem Jungbrunnen entstiegen. Der 36-jährige Fachanwalt für Baurecht, der zwischenzeitlich langwierige Schulterprobleme hatte, erinnerte in Sprungvermögen und Dynamik am eigentümlichsten an die Zeit der Zugehörigkeit des USV Potsdam zur 2. Bundesliga Nord (1998-2001).
Die an diesem Abend teils überfordert wirkenden Waldstädter hatten nur im dritten Satz, in dem sie einmal 18:17 führten, die Chance auf einen Satzgewinn. Der große Rest des reichlich einstündigen Spielgeschehens glich aus Sicht der Waldstädter fast der Ausstellung eines Freifahrtscheines hin zum Gästesieg.
Während WSG-Trainer Christoph Jahn so wirkte, als träfe ihn der sportliche Ausgang des Abends nicht unvorbereitet („Nur mit Gerede geht es eben nicht.“), schien sein Gegenüber Volker Knedel restlos zufrieden: „Wir waren hochkonzentriert. Viel besser geht es eigentlich nicht.“
Knedel, der gestern mit den Frauen des SC Potsdam 3:0 in Essen gewann (siehe nebenstehenden Bericht), wollte sich die Partie trotz früher Abreise gen Westen wie auch etliche seiner Spielerinnen nicht entgehen lassen. Für Potsdams ,Mister Volleyball“ war es so gesehen ein rundum gelungenes Wochenende. Thomas Gantz
Thomas Gantz
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