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Landeshauptstadt: Freigang

Die RTL-Soap „GZSZ“ hat nun eine eigene Kulisse für Außendrehs. Zur Eröffnung gab Matthias Platzeck sein Schauspiel-Debüt

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Heute müssen die Fans mal draußen bleiben. Ausnahmsweise. Denn ein bisschen ist das neue Außendrehset der RTL-Soap „Gute Zeiten Schlechte Zeiten“ auf dem Filmgelände Babelsberg auch für sie gedacht. Von einer kleinen Tribüne aus sollen sie, die Fans, ihren Stars bei der Arbeit zuschauen dürfen. Aus der Distanz, versteht sich. Doch an diesem Tag, an dem das Set im Beisein von Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck offiziell eröffnet wird, muss die Distanz eben ein bisschen größer sein.

Enttäuschungen gibt es am Freitag aber nur am Rande. Ansonsten ist Freude das vorherrschende Gefühl der Stunde. Die Außenkulisse, die auf 1700 Quadratmetern Fläche ein Stück Berliner Kiez nach Babelsberg bringt, hat mehrere Vorteile. So entfallen für das Filmteam lange Fahrtwege, zudem wird der Medienstandort Babelsberg gestärkt. „Die Bedingungen verbessern sich eklatant“, sagt Matthias Platzeck zur Eröffnung. Kurz darauf zerschneidet er mit RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkord, Grundy Ufa-Chef Rainer Wemcken und Filmpark Babelsberg-Betreiber Friedhelm Schatz das blaue Band vor der Kulisse.

Von den besseren Drehbedingungen kann sich der Politiker kurz darauf selbst überzeugen: Mit GZSZ-Darstellerin Maike von Bremen, die in der Serie Sandra Ergün spielt, soll er unter der Regie von Karin Hercher vor der Kamera stehen. Die Gegenwart des Soap-Profis gibt dem Landesvater etwas Sicherheit. Nach einem Probedurchlauf und einer Wiederholung ist die Szene im Kasten. „Es hat mir viel Freude gemacht“, kommentiert Platzeck sein Schauspiel-Debüt. Seine Drehpartnerin lobt: „Er war großartig, sehr authentisch und herzlich.“

Seit gut zwei Wochen dreht das GZSZ-Team in der neuen Kulisse. Musste bislang die gesamte Mannschaft für Außenaufnahmen nach Berlin fahren, braucht sie nun praktisch nur vor die Studiotür zu treten. Der Freigang steht immer mittwochs auf dem Plan. Dass dabei die Fans von einer Zuschauertribüne aus zusehen dürfen, daran musste sich Schauspieler Daniel Fehlow alias Leon Moreno erst gewöhnen. „Es ist schon ein anderes Gefühl, Zuschauer im Rücken zu haben. Es gibt dem Ganzen einen Touch Theateratmosphäre.“ Die Möglichkeit, dass Schaulustige bei Dreharbeiten unmittelbar dabei sein dürfen, sei europaweit einmalig, so Filmparkbetreiber Friedhelm Schatz. Der Drehbetrieb werde dadurch jedoch nicht aufgehalten, sagt Maike von Bremen. „Die Fans haben sich gut im Griff und stören uns überhaupt nicht. Ich hätte mir das schwieriger vorgestellt.“

Knapp 700 000 Euro hat die Produktionsfirma Grundy Ufa in das neue Filmset investiert. Die Umsetzung der Entwürfe des Berliner Design-Büros Olaf Rehan erfolgte in Rekordzeit. Innerhalb von sieben Wochen haben Kulissenbauer Serienschauplätze wie das Victoria Luise Gymnasium oder das Café „Mocca“ nachgebaut. „Im Gegensatz zur Studiokulisse muss das Set für den Außendreh wetterfest sein“, sagt Olaf Rehan. Die Konstruktion aus Holz, Putz und Außenwandfarbe werde etwa fünf Jahre halten. Ursprünglich sei der Entwurf doppelt so groß geplant gewesen. Dass vorerst nur ein Teil realisiert werden konnte, sei eine „Budgetfrage“. Deshalb sollen weitere Anbauten im Laufe der Zeit erfolgen. Geplant sei beispielsweise noch der Bau eines U-Bahneingangs. Ein solcher erfordere beim Dreh allerdings viele Komparsen. „Das ist auch wieder eine Kostenfrage“, so Rehan. Doch vermutlich würde sich der ein oder andere Fan dafür anbieten. Auch ohne Gage.

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