Landeshauptstadt: „Friedrich300“
Schlösserstiftung will bis 2012 das Neue Palais teilweise restaurieren / Umfangreiche Forschungen
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Sanssouci – „Friedrich300“: Dies ist ein anspruchsvolles Projekt der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG). Und ein Muss, denn in fünf Jahren – am 24. Januar 2012 – jährt sich der 300. Geburtstag des preußischen Königs Friedrich des Großen – ein Monarch, der zu den umstrittensten, aber auch faszinierendsten Persönlichkeiten der neueren Geschichte gehört.
Seine letzte Ruhestätte fand der König nach mancherlei Zwischenstationen 1990 dort, wo er immer begraben sein wollte: auf der obersten Terrasse des Schlosses Sanssouci. Dort gedachte man dem gestrigen 295. Geburtstag des Königs. In den Morgenstunden, noch vor 9 Uhr, kamen Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs, Stiftungs-Generaldirektor Prof. Hartmut Dorgerloh, Mitarbeiter der Stiftung und eine Handvoll Potsdamer zum Grab, um dem König zu gedenken. Dabei wurde, wie stets, ein Lorbeerkranz niedergelegt. Zwei Stunden war ein bunter Trubel zu erleben. Nostalgiker aus allerlei Traditionsvereinen versammelten sich, um in teilweise historischen Kostümen aus Friedrichs Zeiten auf ihre Weise den Monarchen zu ehren. Hatte die erste Schar der Gedenkenden einen schlichten, unpathetischen Ton angeschlagen, so wirkte später die kostümierte Gesellschaft eher so, als ob sie Darsteller einer Operettenaufführung wären.
Am Abend fand die Geburtstagsfeier im Schlosstheater im Neuen Palais statt. Hartmut Dorgerloh kündigte an, dass der 300. Geburtstag des bedeutendsten Preußenkönigs Anlass sei, über seine Bedeutung einst und heute nachzudenken. Die Feiern im Jahre 2012 sollen vor allem dem späten Monarchen gelten, nicht so sehr dem Flöte Spielenden der jungen Jahre. „Die Ergebnisse der verschiedenen Projekte und Forschungen werden dann in eine große Jubiläumsausstellung im Neuen Palais fließen“, sagte der Generaldirektor. Bis dahin soll das Gebäude, der letzte und mit rund 300 Räumen größte Schlossbau des Königs im Park Sanssouci, weitgehend restauriert und in Teilen erstmals nach Jahrzehnten der Öffentlichkeit zugänglich sein.“ Auch die Gartenanlagen am Neuen Palais, die mehrmals überformt wurden, sollen bis 2012 im ursprünglichen Zustand wieder hergestellt werden.
Die Stiftung wird mit mehreren internationalen Konferenzen Zeit und Person Friedrichs II. beleuchten. Vom 2. bis 29. September 2007 wird gemeinsam mit der Stiftung Preußische Seehandlung im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte die erste Konferenz zum Thema „ Friedrich der Große 1763-1786. Eine perspektivische Bestandsaufnahme“ stattfinden. Die SPSG hat begonnen, ihre friderizianischen Bestände systematisch zu erforschen, zu bearbeiten und zu publizieren. So sollen bis zum 300. Geburtstag sechs Bestandskataloge vorliegen. Mit dem Filmmuseum will man zum Thema „Der König im Film“ zusammenarbeiten.
Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft und Politik haben sich zu einem Kuratorium gefunden, das „Friedrich300“ begleitet und unterstützt, darunter Nina Ruge, Arnulf Baring, Hans-Joachim Giersberg, Wolfgang Joop, Michael Naumann, Georg Friedrich Prinz von Preußen, Manfred Stolpe und Christian Thielemann.
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