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Potsdam-Liebhaber. Die Schauspieler Gudrun Landgrebe und Fritz Wepper drehen derzeit in der brandenburgischen Landeshauptstadt für die ZDF-Produktion Vater aus heiterem Himmel. Der Producer des Films, Jakob Krebs, verspricht, der Streifen werde einen Potsdam-Look haben. 

©  Andreas Klaer

Von Kay Grimmer: Fritz Weppers „embryonales Verhältnis“

Für die Fernsehstars Gudrun Landgrebe und Fritz Wepper werden die Communs fertig saniert – im Computer

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Auch die Temperaturen erinnern an Bella Italia – für Katharina Schubert passt demnach alles beim Dreh auf der Mopke. Die als Serienschauspielerin („Eine für alle - Frauen können’s besser“) bekannte Hessin fühlt sich in Potsdam „an Italien erinnert“. Ähnliche Elogen auf Potsdam hält auch Gudrun Landgrebe. Das deutschlandweit bekannte TV- und Kinogesicht („Die flambierte Frau“) hat allerdings wenig Zeit, das Flair von Sanssouci – „das ich besonders liebe und schon des öfteren auch privat besucht habe “ – zu genießen. Dafür sorgt Producer Jakob Krebs mit seinem Zeitplan und nicht zuletzt Schauspielpartner Fritz Wepper, der als Staatsanwalt Martin Rogalla seiner Chefin im Film allerlei zumutet. Doch schließlich ist es eine andere Frau, die Rogalla alias Wepper arg in Bedrängnis bringt: Ein 15-jähriges blondes Mädchen gespielt von der 18-Jährigen Olga von Luckwald, das in Rogalla ihren Vater entdeckt haben will.

Seit vergangenem Dienstag dreht das rund 50 Mann starke Team für das ZDF den 90-Minüter „Vater aus heiterem Himmel“. Und der heitere Potsdamer Himmel sowie die damit verbundenen hohen Temperaturen lassen die Filmcrew am Mittwoch besonders auf der fast schattenlosen Mopke vor den Communs am Neuen Palais ordentlich brutzeln. Entschädigt werden die Filmleute mit der historischen Kulisse, die von allen in höchsten Tönen gelobt wird: „Das Communs-Gebäude mit der geschwungenen Freitreppe ist fantastisch, es wirkt fast amerikanisch und ist ideal als Justizpalast“, schwärmt Producer Krebs über den Drehort. Einzig der Baustellenlärm von den benachbarten Kolonnaden stört die Tontechnik beim Dreh. „Doch für solch eine fantastische Kulisse nehmen wir auch eine Nachsynchronisation in Kauf“, so Producer Krebs, der die Zusammenarbeit mit der Schlösserstiftung ausdrücklich lobt. Extrem unkompliziert sei es gewesen, Genehmigungen für filmrelevante Zusätze wie eine Bushaltestelle vor den Communs oder diverse Fahrzeuge auf der Mopke zu erhalten. Als Dank lässt Krebs die Baugerüste an den Kolonnaden verschwinden – zumindest im Film. Computertechnik macht das möglich, was Potsdamer und Touristen seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen haben, verspricht Jakob Krebs: Ein Communs-Ensemble ganz ohne Baugerüste soll im ZDF-Sonntagsfilm erstrahlen. Ein Sendetermin steht allerdings noch aus.

Womöglich weilte allerdings Hauptdarsteller Fritz Wepper bereits indirekt in Potsdam, als die Kolonnaden noch nicht in Baugerüste gehüllt waren. Der einstige Assistent Harry Klein von Dauer-TV- Kommissar Derrick hat nämlich „ein embryonales Verhältnis zu Potsdam“. Seine Mutter sei – hochschwanger mit ihm – 1941 nach Potsdam gereist, um Weppers Vater zu besuchen, der damals in der Havelstadt stationiert war. Seit 1944 gilt Weppers Vater als in Russland vermisst. Die Zuneigung des Schauspielers zur Stadt ist ungebrochen. „Fantastische Kulissen und Gebäude gibt es.“ Und dann kommt aus dem Mund des Bayern ein Lob an die Preußen: „Die Potsdamer sind sehr zugängliche Menschen.“

Wepper darf noch einige Tage die Potsdamer genießen, denn von den 22 Drehtagen ist gerade erst der siebente vorbei. Fast der gesamte Film wird in Potsdam gedreht, und Producer Krebs verspricht, dass „der Film Potsdam-Look haben wird“. Zehn verschiedene Orte wurden für Dreharbeiten, die noch bis zum 11. August laufen, ausgewählt. „Die Stadt ist noch relativ unverbraucht als Filmkulisse“, lobt Producer Krebs die Entscheidung des Drehbuchautors Rolf-René Schneider, einem langjährigen Wegbegleiter Weppers, den Film in Potsdam anzusiedeln. Während im Holländischen Viertel und am Stadthaus die Arbeit bereits beendet ist, steht sie an der Glienicker Brücke und in der Meierei am Neuen Garten noch an. Auch der Luisenplatz mit seinem Springbrunnen wird ein Motiv sein. „Da bereiten wir einen Nachtdreh vor mit einer spektakulär angestrahlten Fontäne“, so Krebs.

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