DAS GELD: Fünf Millionen für den Klimaschutz
Sonderfonds für Schlösserstiftung soll im November unterzeichnet werden / Zusätzliche Hilfe fürs Energiesparen
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Sanssouci - Die Schlösserstiftung hat aus einem weiteren Fördertopf Geld für die Sanierung ihrer Schlösser bekommen. Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee übergab gestern im Neuen Palais 5,05 Millionen Euro an Schlösser-Direktor Hartmut Dorgerloh, um Energiesparmaßnahmen in den Schlössern Charlottenburg und Babelsberg durchführen zu können. Durch die Sanierungsmaßnahmen soll der Energieverbrauch im Schloss Babelsberg um 50 Prozent reduziert werden, der Kohlendioxid-Ausstoß würde um 25 Prozent gesenkt, sagte Stiftungs-Baudirektor Alfons Schmidt. Insgesamt kosten die beiden Sanierungsmaßnahmen zur Energiereduzierung 16 Millionen Euro.
Die Förderung sei unabhängig von den zusätzlichen Millionen von Bund und Ländern für die Erhaltung des Welterbes in Berlin und Brandenburg. Das von Bund und Ländern zugesagte Hilfspaket von 77,5 Millionen Euro soll im November von den Geldgebern Bund, Land Berlin und Land Brandenburg unterschrieben werden, hieß es am Rande der Fördermittelübergabe. Die Schlösserstiftung hatte in einem „Masterplan“ die Kosten für die dringendsten Investitionen der nächsten zehn Jahre auf 285 Millionen Euro beziffert. Das Programm ist Teil der Gesamtplanung, die 539 einzelne Vorhaben und Maßnahmen sowie Investitionspakete mit einem Volumen von rund 730 Millionen Euro für die nächsten 25 Jahre vorsieht. Die ersten Zuwendungen sind bereits Anfang des Jahres erwartet worden, blieben aber aus. Tiefensee erklärte bei seinem gestrigen Besuch: Es könne einem schwindelig werden, wenn man die Kosten für die Instandhaltung der Schlösser und Gärten sieht und gleichzeitig die Kassen von Berlin und Brandenburg betrachtet.
Die gestern übergebenen fünf Millionen Euro kommen aus dem speziellen Bundesfonds „Energieeinsparprogramm Bundesliegenschaften“, das sogenannte 120-Millionen-Programm. Für die laufende Legislaturperiode hat die Bundesregierung viermal 120 Millionen Euro zur energetischen Sanierung der 6000 Bundesbauten bereitgestellt. Die Schlösserstiftung hatte 20 Anträge für die Förderung aus diesem Programm abgegeben, zwei sind genehmigt worden. „Die anderen sind nicht abgelehnt“, sagte Dorgerloh den PNN. Er wünsche sich weitere Gelder aus dem Förderprogramm, um auch an anderen Gebäuden Maßnahmen zur Energieeinsparung durchführen zu können. Wie Baudirektor Alfons Schmidt erklärte, würden noch Anträge für die Schlösser Cecilienhof und Rheinsberg sowie verschiedene Orangerien, die Moschee, Schirrhof und Verwaltungsgebäude beim Bund liegen. Die beantragten Förderungen liegen je Projekt zwischen 100 000 und zwei Millionen Euro.
Die Sanierung der Objekte zur Energieeinsparung sei weitaus schwieriger als bei herkömmlichen Gebäuden, sagte Alfons Schmidt. Es könnten nicht einfach Doppelfenster, Wärmeschutzdämmung oder andere Heizungssysteme eingebaut werden. Die Sanierung des Welterbes erfordere indes spezielles Know-how. Er sagte zudem, Museen könnten auch bei 13 Grad Celsius betrieben werden, um Energie zu sparen. Seit Jahren hat die Stiftung wie andere auch mit dem Anstieg der Energiekosten zu kämpfen. Mehr als drei Millionen Euro würde für Energie ausgegeben. jab
5,05 Millionen Euro hat die Schlösserstiftung gestern erhalten, um den Energieverbrauch in den Schlössern Babelsberg und Charlottenburg (Bild unten) zu reduzieren. Laut Stiftung sollen Fußböden und Dächer gedämmt sowie die Verglasung von Einfachfenstern erneuert werden. Geplant sei zudem ein „denkmalverträgliches Sonnenschutzsystem“, hieß es. Generell soll der Energieverbrauch in den Baudenkmälern langfristig gesenkt werden. Die Arbeiten am Schloss Babelsberg werden vom Bund mit 800 000 Euro, am Schloss Charlottenburg in Berlin mit rund 4,25 Millionen Euro gefördert. Gesamtbaukosten: 16 Millionen Euro. pst
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